Wolfsburg. Mit einem Jetta-Hybrid-Versuchswagen hat Volkswagen den Geschwindigkeitsweltrekord für Fahrzeuge mit weniger als 1,5 Liter Hubraum gebrochen

Die legendäre Salzwüste auf dem ehemaligen Lake Bonneville im US-Bundesstaat Utah wurde abermals zur Teststrecke. Hier haben in der Vergangenheit bereits viele der ganz großen Geschwindigkeitsrekordfahrten stattgefunden. Eine der effizientesten Rekordfahrten geht nun auf das Konto des in Kürze in den USA auf den Markt kommenden Jetta Hybrid. Mit einer Maximalgeschwindigkeit von 301,18 km/h durchbrach der leistungsgesteigerte Versuchswagen als erstes Hybridfahrzeug seiner Klasse die magische 300-km/h-Marke. Hinterm Steuer saß Carlos Lago, ein erfahrener Autotester der US-Fachzeitschrift Motor Trend.

Offiziell eingetragen wird bei Rekordfahrten der Geschwindigkeitsdurchschnitt aus einer Hin- und Rückfahrt. Mit 299,84 km/h erfuhr der Jetta Hybrid den höchsten Wert, der jemals von einem Hybridfahrzeug dieser Hubraumklasse erreicht wurde. Damit stellte das Modell seinen eigenen Rekord vom August dieses Jahres um rund 30 km/h ein.

Der serienmäßige Jetta Hybrid wurde mit einer Systemleistung von 170 PS ausgestattet. Ein 150 PS starker TSI-Motor (Turbo-Benzindirekteinspritzer mit 1395 Kubikzentimetern) sorgt in Kooperation mit einem 20-kW-E-Motor für Vortrieb. Für die Rekordfahrten wurde die Systemleistung auf rund 300 PS gesteigert; ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) bringt die Antriebsenergie an die Vorderachse. Ein modifiziertes Sportfahrwerk senkt die Karosserie deutlich ab. Für die Versuchsfahrt wurde der Jetta mit speziellen Reifen für Fahrten auf Salz, Überrollkäfig, Rennsitz samt Fünfpunktgurt und einem Feuerlöschsystem ausgestattet.

Mit diesem Test sollte die Leistungsfähigkeit des Jetta-Hybridantriebs und das dynamische Potenzial des Parallel-Hybridantriebs unter Beweis gestellt werden, das gegenüber leistungsverzweigten Hybridsystemen keine Einschränkungen der Fahrleistungen mit sich bringt.

Marc Trahan, Chef der Qualitätssicherung von VW in Amerika, nennt diese Rekordfahrt ein „wirklich faszinierendes Projekt“ für die Ingenieure in Wolfsburg. Sie hätten aus den komplexen Komponenten des Hybridantriebs in kürzester Zeit eine große Menge an zusätzlicher Leistung herausgeholt, damit der Rekordversuch gelingen konnte. sr