Braunschweig. Viel Ärger lässt sich vermeiden, wenn man beim Gebrauchtwagen-Kauf ein paar Grundregeln berücksichtigt.

Immerhin: Rund zehn Millionen Autos werden jedes Jahr in Deutschland gekauft. Nur ein Drittel davon sind Neuwagen. Der klassische „neue Wagen“ ist ein Gebrauchter. Privat- und Händlerverkäufe halten sich dabei die Waage.

Wir geben die wichtigsten Tipps zum Kauf aus zweiter Hand.

Ich muss wissen, was ich will

Knapp 10 000 Euro kostete 2011 laut Automobil-Treuhand ein Gebrauchtwagen im Schnitt. Wer dafür einen Mercedes SLK sucht, landet laut Schwacke-Preisliste bei mindestens neun Jahre alten Exemplaren des Klappdachcabrios. Das „Auto der Vernunft“ findet sich eher im Tüv-Report, dem Dekra-Gebrauchtwagenreport (beide empfehlenswert) oder in diversen Gebrauchtwagenheften großer Auto-Zeitschriften.

Nie unter Druck zuschlagen

Das Auto ist kaputt und man weiß nicht, wie man zur Arbeit kommen soll – in solchen Situationen werden die teuersten Fehler beim Autokauf gemacht. Deshalb gilt: Das Überbrücken einer „Autolosigkeit“ mit einem geliehenen Wagen kann billiger kommen als ein überhasteter Kauf.

Bitten Sie einen Profi um Rat

Seien wir ehrlich: Alle (Männer) haben Ahnung von Autos – aber meistens nicht genug. Es ist keine Schande, einen Fachmann um Rat zu fragen. Auch eine zusätzliche Hauptuntersuchung oder ein Check beim ADAC lohnt – gerade dann, wenn es daraufhin nicht zum Kauf kommt.

Nur der wahre Zustand zählt

Die Schwacke-Liste ist die Preis-Bibel aller, die mit Gebrauchtwagen handeln. Sie kostet im Einzelverkauf stolze 58 Euro, eine Einzelabfrage im Internet 7,90 Euro. Preisgünstige Alternative: Die Ermittlung des Händlereinkaufspreises (Privatverkaufspreise liegen etwa zehn Prozent darüber) bei der deutschen Automobiltreuhand (www.dat.de) ist kostenfrei. Je älter ein Kauf-Kandidat ist, umso mehr gilt abseits aller Preislisten: Nur der Zustand des Autos zählt.

Nicht ein Auto „schönfahren“

„Bekomme ich den Interessenten ins Auto, dann kauft er es auch“, lautet eine Verkäuferweisheit. Eine Probefahrt kann blind machen. Deshalb Augen auf: Ist es wirklich das Auto, das ich fahren will?

Nicht an Wunder glauben

Der erste Eindruck täuscht immer öfter. Viele Verkäufer, auch Privatleute, investieren ein paar hundert Euro in eine Oberflächenaufbereitung. Doch oft überdeckt der schöne Schein den wahren Zustand.

Lieber länger suchen

Onlinebörsen machen es scheinbar einfach, den Wunschwagen zu finden. Aber macht es Sinn, für ein 5000-Euro-Auto 500 Kilometer nur fürs Anschauen zu fahren? Am ehesten gelingt der Autokauf letztlich doch vor der eigenen Haustür.