Ingolstadt. Audi sieht im Q 3 den „Aufbruch in ein neues Marktsegment“: SUV-Premium im Kompaktformat.

Seit 16 Jahren bereichert die kompakte A3-Familie die Audi-Modellpalette. Nachdem sich 2004 der A3 Sportback, 2006 der S3, 2008 das A3 Cabriolet und 2011 der RS3 dazugesellt hatten, ist es nur konsequent, auch ein SUV (Sport Utility Vehicle; Geländelimousine) folgen zu lassen.

Weil mancher Q3-Interessent Allradantrieb aber für entbehrlich hält, gibt es den Q3 als 2.0 TDI (103 kW/140 PS) mit Frontantrieb. Zu allen anderen Motorisierungen gehört der permanente Allradantrieb quattro, der den Kompakten auch zum Zugwagen macht.

Mit dem Testwagen Audi Q3 quattro 2.0 TFSI kam die bislang leistungsstärkste Variante der beiden 2.0-Liter-Vierzylinder-Benzin-Direkteinspritzer mit Turboaufladung zum Einsatz. Der Zweiliter-TFSI lässt sich auch mit 125 kW (170 PS) Motorleistung ordern. Krönen soll den Q3 ein Fünfzylinder-TFSI mit 2,5-Litern Hubraum. Als Diesel-Alternativen treten zwei 2.0 TDI-Vierzylinder an, mit 130 kW (177 PS) oder 103 kW (140 PS).

Den Topmotorisierungen wird grundsätzlich die Siebengang-S-tronic mitgegeben. Sonst übernimmt die Aufgabe serienmäßig ein manuelles Sechsganggetriebe.

Wie zu erwarten, geht ein 211 PS leistender Q3 quattro 2.0 TFSI kraftvoll zur Sache. Arbeitet die Automatik statt im Normal-Modus D im Kennfeld S (Automatik-Wählhebel auf S), legt das Temperament über höhere Motordrehzahlen in den einzelnen Übersetzungsstufen noch einmal deutlich zu.

Der Vortrieb vollzieht sich kraftvoll und sicher. Zu verdanken ist das dem permanenten Allradantrieb quattro, der die Fahrstabilität des Autos merklich unterstützt.

Ausgesprochen harmonisch läuft der Wechsel zwischen den Gängen ab. Das Doppelkupplungsgetriebe vermeidet spürbare Zugkraftunterbrechungen, indem sich die beiden Lamellenkupplungen die Arbeit teilen; die eine ist zuständig für die Gänge 1,3,5 und 7, die andere für die Gänge 2, 4 und 6. Der Gangwechsel erfolgt blitzschnell, ist doch der jeweils nächste Gang bereits eingelegt. Wer die Gänge dennoch lieber selbst wählt, kann das übers Antippen des nach rechts geschobenen Automatik-Wählhebels oder über Lenkrad-Wippen tun.

Zu den liebenswerten Tugenden eines TFSI zählt, dass er seine Arbeit gewissermaßen in aller Stille verrichtet. Neben dem Audi-typischen gediegenen Interieur ist es insbesondere die gedämpfte Geräuschkulisse im Fahrgastraum, die für Wohlbefinden an Bord sorgt. Zudem punktet der Q3, wie jedes SUV, mit angenehm erhöhter Sitzposition.

Mit dem Kennenlernen der Assistenzsysteme, die dem Testwagen mitgegeben waren, wuchs die Erkenntnis, dass sie von unterschiedlichem Nutzwert sind. Auf den Spurhalteassistenten (Warnung mit Vibrieren des Lenkrads bei Überfahren von Fahrspurmarkierungen) wird man vielleicht eher verzichten wollen als auf den Totwinkel-Assistenten, der auf Fahrzeuge im toten Sichtwinkel mit gelben Blitzsignalen am Außenspiegelgehäuse aufmerksam macht.

Geradezu Wundersames schafft der Parkassistent. Er steuert das Auto selbsttätig rückwärts in geeignete Parklücken. Auch zum Querparken bietet der Parkassistent seine Hilfe an. Allerdings: Zügiger Umgang mit dem halbautomatischen System ist erst nach einigem Training möglich.

Die Bedieneinheit der optionalen MMI-Navigation plus mit dem zentralen Dreh-/Drück-Steller und dem manuell ausklappbaren 7-Zoll-Farbmonitor erlaubt raschen und logischen Zugriff zu den Bereichen Fahrzeug, Radio, Multimediasysteme, Menü, Telefon, Navigation und Information. Und nicht zuletzt bewies im Testwagen ein anspruchsvolles Surround-Soundsystem, dass Oberliga-Ausstattungen nach und nach auch im kompakten Audi Q3 Einzug halten. Die automobile Verwöhnung nimmt ihren Lauf. (ar)

Die Daten:

Audi Q 3 quattro 2.0 TFSI

Länge/Breite/Höhe 438/183/159 cm

Motor 4-Zyl.-Benziner, Turbo, 2000 ccm

Leistung 211 PS/155 kW

Beschl. 0-100 km/h 6,9 Sek.

Höchstgeschwindigkeit 230 km/h

CO2-Wert179 g/km

Verbrauch 7,7 l/100 km (kombiniert)

Leergewicht/Zuladung 1565/600 kg

Basispreis 30 924 Euro