Köln. Auto der Woche: Der Peugeot 508 zeigt sich nicht nur in neuer Form, sondern als RXH auch mit besonderer Hybrid-Technik: Diesel und Elektromotor.

Peugeot gilt in Frankreich als der „gallische Mercedes“, und aus deutscher Sicht waren in den vergangenen Jahren die Design-Experimente dieser Marke äußerst erfrischend. Die Kunden sahen das offenbar etwas anders; denn die Absatzzahlen sanken, und nun dringen sogar Nachrichten über Personalabbau in Peugeot-Werken zu uns.

Peugeot baut gute Autos. Daran gibt es keinen Zweifel. Und die Marke bemühte sich von je her um technischen Fortschritt. Das jüngste Beispiel ist die Hybrid-Technik für den im Vorjahr präsentierten Typ 508, der im Herbst 2011 in sehr gefälliger Karosserieform die Vorgängermodelle 607 und 407 ersetzte.

Strom treibt die Hinterräder

RXH heißt nun eine 508-Variante, die erst wenige Wochen auf dem Markt ist. Es ist – mit ein paar rustikalen Anbauteilen versehen – nicht etwa nur ein weiterer Kombi im sogenannten „Cross-over-Look“, sondern das Kürzel RXH steht gleichzeitig für Allrad und Hybrid. In diesem Fall basiert die Antriebstechnik nicht auf einem Mix von Benzinmotor plus Elektro-Power, sondern ein Diesel-Aggregat wurde mit dem E-Antrieb kombiniert. Mehr noch: Die Verbrennungsmaschine treibt die Vorderräder an, und die Stromkraft überträgt sich auf die Hinterräder. Ein ungewöhnlicher Vierradantrieb!

Mit einem Normverbrauch von 4,1 Litern und einem CO2-Wert von 107 g/km bietet dieser RXH eine lobenswerte Umweltfreundlichkeit. Aber das grüne Gewissen muss auch teuer bezahlt werden; denn die Preisliste beginnt bei 41 900 Euro. Dafür ist dies Modell schon von der Basis her reichhaltig ausgestattet (mit Klimaanlage, ESP, elektrischen Fensterhebern, Head-up-Display, Parklücken-Assistent, Glasdach, beheizbaren Sitzen usw.). Die gleich starke Diesel-Version des 508 ist jedoch rund 12 000 Euro billiger.

Das Fahren ist insofern etwas anders, als beim Druck auf den Starterknopf erst einmal nichts zu hören ist. Denn zunächst läuft nur der Elektromotor – völlig lautlos. Und ganz leise rollt der RXH dann auch – vorwärts oder rückwärts – aus seiner Parkposition. Erst etwas später greift der Dieselmotor ein.

Spürbar sind gewisse Schaltpausen und an Steigungen wohl auch mal leichte Zugkraftunterbrechungen. Es fehlt zuweilen die spontane Spritzigkeit, die man sonst kennt. Aber man gewöhnt sich sehr gut an diese etwas andere, etwas verhaltenere Art der Fortbewegung.

Hybrid heißt: Mehr zahlen

Eines ist sicher: Mittelfristig wird Hybrid-Technik zunehmend an Bedeutung gewinnen, weil es auch politisch gewollt ist. Bis 2020 rechnet man mit einem Marktanteil von 16 bis 24 Prozent dieser „Zweimotorigen“. Dass manche Diesel und Benziner genauso verbrauchsarm dahinrollen, aber gleichzeitig erheblich preiswerter sind – das ist eine Tatsache, die nicht wegzudiskutieren ist.

Hybrid bedeutet eben auch: Wer umweltschonend fahren will, der muss mehr Geld ausgeben.

Die Daten: Peugeot RXH

Länge/Breite/Höhe 482/186/153 cm

Motor 4-Zyl.-Diesel, 1997 ccm + E-Antrieb

Leistung 163 PS/120 kW + 37 PS/27 kW

Beschl. 0-100 km/h 8,5 Sek.

Höchstgeschwindigkeit 213 km/h

CO2-Wert (Norm) 107 g/km

Testverbrauch 7,5 l/100 km ( Norm 4,1 l)

Leergewicht/Zuladung 1910/415 kg

Basispreis 41 900 Euro