Köln. Mit dem Toyota GT86 kehren die Japaner ins Sportwagen-Segment zurück.

Der 2+2-Sitzer mit Frontmotor und Heckantrieb entstand in Zusammenarbeit mit dem Allianz-Partner Subaru. Der GT86 überzeugt sowohl auf der Straße als auch auf der Rennstrecke vor allem durch seine Fahrdynamik, das präzise Ansprechen auf Gas- und Lenkbefehle, die direkte Lenkung und ein jederzeit kontrollierbares Fahrverhalten – vorausgesetzt, man wird nicht zu übermütig und versucht, physikalische Gesetze auszuhebeln.

Da man bewusst auf einen Turbo verzichtet und sich für den 2,0-Liter-Subaru-Boxermotor als Antriebsquelle entschieden hat, musste dieser modifiziert werden. Die Lösung: Die Integration einer neuen Toyota-Direkteinspritzung D-4S.

Diese Kombination aus Direkteinspritzung und Saugrohreinspritzung mit zwei separaten Einspritzdüsen pro Zylinder ermöglicht in allen Drehzahlbereichen ein homogenes Kraftstoff- und Luft-Gemisch und damit viel Leistung und Drehmoment und spontanes Ansprechverhalten.

Diese Theorie kann man auch jederzeit in der Praxis erleben, wobei das kurz abgestufte manuelle Sechsgang-Getriebe – nach Ansicht von Toyota wird diese Ausführung zu 85 Prozent geordert werden – der Sechsgang-Automatik vorzuziehen ist. Dabei sind die Leistungsdaten gar nicht so beeindruckend. Eine Höchstgeschwindigkeit von 226 Kilometern pro Stunde und 7,6 Sekunden für den Sprint von Null auf Tempo 100 für einen Sportwagen reißen einen nicht vom Hocker. Allerdings sagt einem das Gefühl etwas ganz anderes, und das ist bei dieser Spezies von Autos überwiegend kaufentscheidend.

Das sportive Design des äußeren Blechkleides findet seine Fortsetzung im Innenraum. Das auf den Fahrer ausgerichtete Cockpit ist sehr übersichtlich. Die Gestaltung und Anordnung aller Bedienelemente und Anzeigen ist auf Funktionalität getrimmt, und man braucht kein Handbuch, um auf Anhieb klarzukommen.

Das dreiteilige Kombi-Instrument wird von dem zentral platzierten Drehzahlmesser dominiert, in dem eine Geschwindigkeitsanzeige sowie eine rote Warnleuchte untergebracht sind, die dem Fahrer bei 7400 Umdrehungen die nahende Drehzahlbegrenzung signalisiert.

Die Sportsitze bieten guten Komfort und mehr als ausreichenden Halt bei Längs- und Querbeschleunigung. Allerdings ist die Sitzposition wegen des tiefsten Hüftpunktes von nur 400 Millimetern so tief, dass man sich erst daran gewöhnen muss.

Die Käuferschicht, die sich für den GT86 interessiert, dürfte dieser Umstand jedoch wenig stören. Ebenso wenig der Basispreis, der nur wenig über 30 000 Euro liegt. Dafür erhält man eben nicht nur eine Menge Auto, sondern noch viel mehr Fahrspaß. Der avisierte Absatz von 3600 Einheiten im ersten vollen Verkaufsjahr sollte also kein Problem sein.