Braunschweig. Laut Statistik passiert sie nur alle zehn Jahre oder 150 000 Kilometer – aber immer ungelegen. Ein „Platter“ macht Ärger, kostet Zeit und Geld.

Mit ein paar Vorbereitungen können Reifenpannen ihren Schrecken verlieren – sagen Experten der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) und des Auto Club Europas (ACE). Sie haben verschiedene Methoden der Pannenhilfe getestet.

Zweckmäßig für eine Reifenpanne ist auf jeden Fall, so die Experten, ein mitgeführtes vollwertiges Ersatzrad. Stauraum spart dagegen ein Pannenhilfeset mit Kompressor.

Für Urlauber empfiehlt sich ein nicht montierter, passender Ersatzreifen, der im Bedarfsfall in einer Werkstatt aufgezogen wird. Denn im Ausland ist kurzfristig häufig kein passender Reifen parat.

Kleine Schäden lassen sich mit einem Reifenpannenset fürs Erste abdichten. Der schadhafte Reifen sollte aber sobald wie möglich ersetzt werden.

Der Klassiker: Reifendichtmittel

Kleinere Durchstiche von Schrauben oder Nägeln lassen sich mit Reifendichtmittel aus der Druckdose abdichten. Dazu wird das Füllstück am Schlauchende direkt auf das Ventil geschraubt. Das Dichtmittel wird in den Reifen gepumpt, um es zu verteilen, muss das Auto sofort bewegt werden. Inhalt und Fülldruck reichen nur für kleine Reifen aus. Achtung: Tempo drosseln.

Fazit der Tester: Das Produkt ist relativ teuer und bietet nur geringe Aussicht auf erfolgreiche Abdichtung. Eine anschließende Reparatur des Reifens ist ausgeschlossen.

Die Komfortlösung: Pannenset

Zuverlässig abdichten lassen sich kleinere Schäden mit einem Pannenset. Der Fremdkörper muss vorher entfernt werden. Der integrierte und über den Zigarettenanzünder betriebene Kompressor schafft es, den Reifen bis zum vorgeschriebenen Fülldruck aufzupumpen. Es gibt verschiedene Versionen, bei denen entweder das Dichtmittel sofort mit in den Reifen geblasen oder nach Entfernen des Ventileinsatzes von Hand eingefüllt wird.

Fazit: Ausreichend auch für größer dimensionierte Reifen. Aber auch hier ist später eine reguläre Reifenreparatur nicht mehr möglich.

Die Profimethode: Reifenreparatur

Ein beschädigter Reifen muss nicht zwangsläufig ausgemustert werden. Er kann er durchaus noch einmal in einer Werkstatt repariert werden. Dabei wird der Einstichkanal durch ein selbstvulkanisierendes Füllband verschlossen.

Fazit: Die Werkstatt-Reparatur kann die wirtschaftlichste und zuverlässigste Lösung sein, sie sorgt für eine 100-prozentige Abdichtung des Reifens bis zum Ende seiner Lebensdauer. (ar)