Ingolstadt. Die Audi-Ingenieure aus Ingolstadt lassen sich immer neue Möglichkeiten zur Gewichtsreduzierung einfallen: Der neue A3 hat 80 Kilogramm abgespeckt.

„Gewichtsreduzierung ist keine Pflichtaufgabe, sondern eine Geisteshaltung. Jedes Gramm zählt“, betont Olaf Köhler, Leiter Leichtbau bei Audi. Dementsprechend stolz ist er auf die 1175 Kilogramm, die der neue A3 auf die Waage bringt. Trotz umfangreicherer Ausstattung bedeutet dies nämlich eine Gewichtsreduzierung von bis zu 80 Kilogramm gegenüber seinem Vorgänger.

Dabei ist der Ultra-Leichtbau bereits seit vielen Jahren eine der Kernkompetenzen der Ingolstädter, wurde bereits 1994 der erste A8 mit einer Vollaluminiumkarosserie versehen. Umso bemerkenswerter, dass die Audi-Ingenieure immer wieder neue Möglichkeiten zur Gewichtsreduzierung finden, die letztendlich Verbrauch und damit CO2-Emisssionen drücken. Und das selbst bei einem Kompaktmodell wie dem A3, der sportlicher, sicherer und besser ausgestattet ist als sein Vorgänger.

Der neue modulare Querbaukasten des Konzerns kommt dabei dem Leichtbau-Prinzip stark entgegen. Zum einen enthält er viele neue und leichte Komponenten, zum anderen senkt er durch die Standardisierung Entwicklungs- und Fertigungskosten.

Das Rückgrat der Fahrgastzelle besteht aus sogenannten formgehärteten Stählen, die 26 Prozent Anteil an der Karosserie haben. Sie verfügen über eine extrem hohe Festigkeit, kommen mit relativ geringen Wandstärken aus und werden unter anderem bei den A- und B-Säulen, den Dachbögen, dem Mitteltunnel, den Seitenschwellern und im Bodenblech eingesetzt.

Im Vorderwagen bestehen große Teile aus Aluminium, wobei allein die Motorhaube um sieben und die Kotflügel um 2,2 Kilo leichter wurden. Angenehmer Nebeneffekt: Durch die Gewichtsreduzierung im Vorderwagen konnte eine noch ausgewogenere Verteilung der Achslasten erreicht werden.

Die Karosserie weist aber noch andere Stärken auf. Sie ist in hohem Maße aufprallsicher, steif und akustisch komfortabel. Eine geräuschdämmende Frontscheibe und viele weitere Maßnahmen reduzieren die Innenraumgeräusche, darunter auch die Radlaufschalen aus dämmendem Vlies-Werkstoff. Gewichtsersparnis: ein Pfund. Aber nochmals wiederholt: Jedes Gramm zählt.

Auch die Motoren haben stark an Gewicht verloren. Der 1.8 TFSI wiegt wenig mehr als 140 Kilogramm, und beim 1,4 TFSI sind es nur noch 107 Kilogramm. Mit 15 Kilogramm hat das Alu-Kurbelgehäuse den größten Anteil an dieser Diät.

Doch der Fortschritt steckt auch in kleinen Details – in den Aluminium-Kolben etwa oder in den hohl gebohrten Pleuellagerzapfen.

Auch im Innenraum wurde gegen jedes überflüssige Gramm gekämpft. Die neu entwickelten Sitze sind vier Kilo leichter, eine neue Anordnung der Steuergeräte erlaubt den Verzicht auf eine Reihe von Verkabelungen und macht 1,5 Kilogramm weniger Gewicht aus. Die Klimaanlage verlor beim neuen Modell 4 Kilogramm Gewicht.

Das sind dicke Brocken im Vergleich zu den 640 Gramm Gewichtsersparnis durch die Verwendung von Kunststoff bei dem Gehäuse des Beifahrerairbags und von Magnesium beim Halter des MMI-Monitors. Doch eine Vielzahl von Kleinigkeiten führt eben auch zu einem großen Ergebnis.