Braunschweig. Osterzeit ist Caravaningzeit. In diesen Tagen starten wieder zahlreiche Camper mit Caravan und Reisemobil.

Vor der Fahrt sollte der Zustand des Fahrzeugs gründlich gecheckt werden, raten die Experten der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung. Die sechs wichtigsten Punkte:

Technischen Zustand checken

Wurde das Reisemobil längere Zeit nicht gefahren, sollten insbesondere Batterien, Beleuchtung, Bremsen, Hupe und Betriebsflüssigkeiten sowie die Gültigkeit der Prüfplakette (Hauptuntersuchung) geprüft werden. Beim Reifenprofil sind gesetzlich 1,6 Millimeter vorgeschrieben, empfohlen werden 4 Millimeter. Die Reifen dürfen höchstens sechs Jahre alt sein. Das Herstellungsdatum lässt sich an der DOT-Nummer auf der Reifenflanke ablesen. Das vorletzte Ziffernpaar steht für die Kalenderwoche, das letzte gibt das Jahr an.

Gesamtgewicht nicht überschreiten

Bei Caravans und Reisemobilen darf die zulässige Gesamtmasse nicht überschritten werden. Wenn von der zulässigen Gesamtmasse die sogenannte „Masse im fahrbereiten Zustand“ abgezogen wird, bleibt für zusätzliche Ausstattung meist nur ein geringer Spielraum, der gut geplant sein will. Beim Einsatz von Dachgepäckträgern ist die zulässige Dachlast zu beachten.

Achslast beachten

Beim Reisemobil ist die zulässige Achslast genau einzuhalten, also die maximale Vorder- und Hinterachsenbelastung.

Beim Caravangespann spielen gebremste und ungebremste Anhänger sowie Stütz- und Hinterachslast des Zugfahrzeugs eine große Rolle. Die Stützlast sollte im Hinblick auf größte Fahrstabilität möglichst maximal ausgeschöpft werden. Sie wirkt sich auf das Zugfahrzeuggewicht aus und lässt sich auch mit einer Personenwaage auswiegen.

Richtig beladen

Beim Beladen geht es darum, den ohnehin schon höher angesiedelten Schwerpunkt möglichst tief zu halten, indem man schwere Gegenstände in Bodennähe bei den Achsen deponiert. Auf gleichmäßige Gewichtsverteilung auf der linken und rechten Seite ist zu achten. Idealerweise sind rutschfeste Unterlagen und Zurrseile zur Ladungssicherung zu verwenden. Keinesfalls sollte man das Heck schwer beladen, weil dadurch bei frontgetriebenen Fahrzeugen die Vorderachse entlastet und die Traktion verschlechtert oder bei Anhängern die Stützlast beeinflusst wird. Achtung: Dachgepäck führt zu einer neuen Fahrzeughöhe.

Fahrgefühl entwickeln

Wegen des hohen Schwerpunkts sollten man langsamer in die Kurven gehen und weiche Spur- und Richtungswechsel vornehmen, um Instabilitäten, Wank- oder gar Kippneigungen zu unterdrücken. Außerdem ist besonders auf Seitenwind zu achten – vor allem auf Brücken und beim Überholen von LKW. Also stets auf solche Rüttler gefasst sein und, wenn nötig, gegenlenken. Bis das richtige Fahrverhalten in Fleisch und Blut übergeht, sind einige Erfahrungen nötig. Tipp: Automobilklubs sowie Reisemobilhersteller bieten Fahrsicherheitstrainings an.

Aufs Tempo achten

Moderne Caravan-Kombinationen dürfen auf Autobahnen und Schnellstraßen mit getrennten Fahrbahnen Tempo 100 fahren. Dafür sind auch ältere Caravans (Baujahre vor 1990) nachrüstbar. Mit amtlich anerkannter Bestätigung, beispielsweise von der GTÜ, gibt es dann von der Straßenverkehrsbehörde eine Bescheinigung, die nur für den betreffenden Anhänger gilt und mit den KFZ-Papieren mitzuführen ist. Die Tempo-100-Plakette muss am Heck des Caravans angebracht werden.

Reisemobile bis 3,5 Tonnen dürfen außerorts Tempo 100 fahren, auf Autobahnen lautet die Richtgeschwindigkeit 130.

Die zulässige Höchstgeschwindigkeit von Reisemobilen über 3,5 Tonnen ist außerorts auf Tempo 80, auf Autobahnen auf 100 beschränkt. Achtung: Im Ausland können andere Tempolimits gelten.(ar)

Service:

Einen Caravaning-Ratgeber gibt es kostenlos bei der GTÜ in 70567 Stuttgart, Vor dem Lauch 25; Stichwort: Caravaning-Ratgeber; E-Mail-Bestelladresse: vertrieb@gtue.de