Neckarsulm. In Neckarsulm erlebt in diesen Tagen der neue Audi A8 Hybrid seine internationale Pressepräsentation.

Gut trifft sich, dass sogar eine Art Doppelhochzeit gefeiert werden kann, denn parallel zu Audis Flaggschiff in der Hybridversion absolviert zeitgleich der A6 allroad quattro der dritten Generation seine Fahrvorstellung. Besondere Neugier weckt Audis A8-Flaggschiff mit dem zusätzlichen Schriftzug „hybrid“ am Heck. Ihm sei deshalb an dieser Stelle erst einmal Vorrang eingeräumt.

Naheliegende erste Frage: Wie fährt sich ein Audi A8 hybrid? – Knappe Antwort: wie ein erhabener Audi A8 eben. Dass sich der Hybrid-Typ zunächst völlig lautlos in Bewegung setzt, fällt kaum auf. Schließlich ist man einfach gewöhnt, dass sich ein Triebwerk in Audis Flaggschiff flüsternd im Innenraum bemerkbar macht.

Auf die Spitze treibt es nun der A8 hybrid. Denn die Anfahrphase bewältigt der im Hybridgetriebe integrierte, 54 PS leistende Elektromotor. Erst danach beteiligt sich der 2.0 TFSI – ein Benzindirekteinspritzer mit Turboaufladung – am Vortrieb. Das Ganze heißt Parallelhybrid. Verbrennungs- und Elektromotor sind hintereinander montiert; deren Verbindung oder Trennung übernimmt eine La mellenkupplung.

Packen TFSI und E-Maschine Leistung und Drehmoment zusammen, etwa bei kräftigem Beschleunigen, kommt eine stattliche maximale Systemleistung von 180 kW (245 PS) und ein Systemdrehmoment von 480 Newtonmetern zustande. Eine höchst erstaunliche Ausbeute für einen Vierzylindermotor.

In 7,7 Sekunden ist Tempo 100 erreicht, als Höchstgeschwindigkeit sind 235 Kilometer pro Stunde drin, und – wichtiger noch – im Durchschnitt begnügt sich der TFSI mit 6,3 Liter Super für 100 Kilometer.

Auf den Testrunden, die sicherlich weniger verhalten angegangen wurden, stellten sich Verbräuche um sieben Liter ein. Ehrgeizigen Fahrern gelang es aber auch, dem stattlichen, über fünf Meter langen A8 hybrid tatsächlich einen Durchschnittsverbrauch nahe sechs Litern abzutrotzen.

Vieles kann der Audi A8 hybrid besser, und manches ist anders. Seine Servolenkung arbeitet nicht hydraulisch (was voraussetzen würde, dass der Verbrennungsmotor immer läuft), sondern elektromechanisch, um auch bei rein elektrischem Fahren zu funktionieren. Denn Vortrieb nur per E-Maschine ist über etwa drei Kilometer möglich, wenn dabei das Fahrtempo die 60 km/h-Marke nicht überschreitet. Kurzzeitig erreichen ließen sich mit elektrischem Antrieb 100 Stundenkilometer.

Gewählt werden können fünf Fahrmodi. Entweder die Motoren übernehmen den Vortrieb jeweils allein, oder der Fahrer wählt den Hybridmodus. Und abrufen lässt sich maximales Beschleunigungsvermögen oder aber auch in Phasen des Dahinrollens Energie zurückgewinnen. Denn immer dann, wenn der Fahrer vom Gas geht, arbeitet die E-Maschine als Generator und schickt Strom in die Lithium-Ionen-Batterie.

Das Lithium-Ionen-Batteriesystem des Audi A8 hybrid, im crashsicheren Bereich des Gepäckraums installiert, wiegt 38 Kilogramm. Nur! Allerdings ist die Hochvolt-Batterie auf permanente Kühlung angewiesen.

Sie erfolgt bei niedriger thermischer Belastung über ein Gebläse, das Luft aus dem Fahrzeuginneren zur Batterie transportiert, oder aber es wird ein eigener Kältekreislauf aktiviert, der an die Klimaautomatik angeschlossen ist.

Von der Hybrid-Version wurden die anspruchsvolle Ausstattung und die überzeugenden Fahreigenschaften des Flaggschiffs A8 sozusagen komplett übernommen, ebenso die Assistenz- und Infotainmentsysteme. Ja, und dann sind da ja auch noch die schmückenden LED-Scheinwerfer eines Audi A8 hybrid. Das Design der technologisch ausgeklügelten Lichtquelle scheint dem Betrachter freundlich zuzublinzeln: Sieh her, was ich alles kann!ar