Braunschweig. VW-Partner Suzuki hat den Kompakt-Typ Swift-Sport auf den Markt gebracht.

Volkswagens starkes Interesse, mit Suzuki eine Partnerschaft einzugehen, hat gewichtige Gründe. Die Firma mit Sitz in Hamamatsu, 200 Kilometer südwestlich von Tokio, besitzt ein exzellentes Vertriebsnetz in Fernost und glänzt durch eine hohe Kompetenz beim kostengünstigen Bau von Kleinwagen. Auch auf dem Motorradsektor ist Suzuki „spitze“; zahlreiche Weltmeistertitel beweisen die Konkurrenzfähigkeit im Rennsport.

Verbandelt mit Volkswagen

2010 beteiligte sich VW mit rund 20 Prozent an diesem 1909 gegründeten japanischen Unternehmen, das übrigens zunächst nur Webstühle herstellte. Erst später begann Suzuki mit der Produktion von Motorrädern (1952) und Autos (seit 1955).

Dass es nun zwischen beiden Konzernen erheblich kriselt, dürfte in erster Linie ein Problem der unterschiedlichen Unternehmenskulturen sein. Das hatte ja auch schon bei Daimler und Chrysler zu Spannungen und letztlich zum Bruch geführt. Warten wir ab, wie sich der Konflikt entwickelt.

Ein wichtiges Suzuki-Modell ist der Swift. Diese Kompaktlimousine wurde 2010 leicht aufgefrischt und erhielt bei der Tokio Motor-Show im Dezember als i-Tüpfelchen der Baureihe eine zweitürige Sportversion. Dies Gerät, das jetzt in die Schauräume der deutschen Händler rollte, setzt schon optisch Akzente. Von vorn durch ein markantes – oder besser: markiges – „Gesicht“, von hinten durch das kantige Spoiler-Heck und einen Doppelauspuff mit dicken, silbernen Rohren.

Der Swift-Sport ist agil, handlich und besitzt unverkennbar eine „Rallye-DNA“. Wer Temperament sucht, der wird es in diesem knackigen Sport-Swift finden. Der lenkt exakt ein wie ein Go-Kart, ist kurvenfreudig und seine satten 136 PS/100 kW schieben das Auto flott vorwärts.

Der Kunststoff im Innenraum ist ordentlich verarbeitet, alle Schalter und Instrumente sind tadellos angeordnet. Nur der Kofferraum ist etwas mickrig, und auf der hinteren Sitzbank ist der Platz knapp. All das gilt für den Normal-Swift (1,2 oder 1,3 Liter), aber eben auch für den sportlichen 1600er. Die Konkurrenten vom Swift, der ein wenig an den früheren Renault 5-Turbo erinnert, sind VW Polo, Skoda Fabia, Citroën C3, Nissan Micra und Konsorten. Vergleichbar mit dem Sport-Swift ist bei VW der etwa gleich starke und gleich teure Polo Blue-GT.

Was auf der Plusseite für den Japaner spricht: Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, er besticht durch vertrauenerweckende Qualität, ist sehr gut ausgestattet und bietet drei Jahre volle Garantie und 12 Jahre gegen Durchrostung!

Fahrfreude und Solidität

Optisch fehlt diesem Swift ein wenig das Besondere, das Eigenständige. Vielleicht haben wir Europäer da einen anderen Design-Geschmack. Aber das wird ausgeglichen durch den Fahrspaß, den der Swift bereitet. Und durch seine Solidität.

Gäbe es keinen Mini, dann könnte dieser Swift durchaus „der“ Flitzerkönig auf unseren Straßen sein.

Die Daten: Suzuki Swift Sport

Länge/Breite/Höhe389/170/151 cm

Motor4Zyl.-Benziner, 1586 ccm

Leistung136 PS/100 kW

Beschl. 0-100 km/h8,7 Sek.

Höchstgeschwindigkeit 195 km/h

CO2-Wert (Norm)147 g/km

Testverbrauch7,4 l/100 km (Super)

Leergewicht/Zuladung1115/365 kg

Basispreis 18 490 Euro