Braunschweig. Mit dem Latitude tritt Renault in der oberen Mittelklasse an. Ein Hauch von Luxus ist an Bord.

Solch einen Versuch starteten die Franzosen schon einmal – mit dem VelSatis, dem nur spärlicher Erfolg beschieden war. Nun also der Latitude, der im Werk Busan der südkoreanischen Konzerntochter Renault Samsung Motors gebaut wird.

Den Design-Entwurf hat Renault maßgeblich mitbestimmt. Hinter der eher unauffälligen Fassade des Latitude verbergen sich ein großzügiges Raumangebot und damit Nutzwert.

Der auffällige verchromte Kühlergrill in Trapezform, die blanke Zierleiste auf dem Kofferraumdeckel und die Chromeinfassungen der Seitenscheiben signalisieren Qualitätsanspruch.

Das vermittelte Raumgefühl der Stufenhecklimousine profitiert nicht zuletzt vom üppigen Radstand (2,76 Meter). Sehr bequem Platz nehmen lässt sich im Auto auch dank großzügiger Ellenbogen- und Kniefreiheit. Das Gepäckraumvolumen wird mit 477 Litern angegeben. Erweitern lässt es sich bei umgeklappten Rücksitzlehnen.

Höheren Ansprüchen will das Interieur genügen. Beim Cockpit, klassisch-klar gezeichnet, wurde auf Designexperimente verzichtet. Es gibt gut ablesbare analoge Rundinstrumente. Zur Serienausstattung gehören ein Navigationssystem (Carminat 3) und ein High-End-Soundsystem von BOSE. Die Lenkradspeichen wurden nicht mit Tasten überfrachtet.

Wie man sitzt, so fährt man. Nicht allein die gediegene Lederpolsterung wertet das Interieur auf. Der Verwöhnung des Fahrers widmet sich die Massagefunktion der Rückenlehne mit fünf separaten Luftkammern.

Die Klimaautomatik für Fahrer, Beifahrer und Fond unterstreicht, dass der Latitude aufs Wohlbefinden seiner Insassen bedacht ist. Misst ein spezieller Schadstoffsensor einen hohen Kohlenmonoxid- und Stickstoffanteil der Außenluft, schaltet die Klimaanlage automatisch auf Umluftbetrieb. Ein Ionisator reinigt zudem die Luft von Sporen, Bakterien und Stoffen.

Typisch französisch ist zudem der Parfümzerstäuber. Zwei Düfte sind zur Auswahl an Bord, beim Renault-Händler gibt es vier weitere.

In Deutschland wird der Latitude in der Ausstattung „Initiale“ angeboten. Den Vortrieb des Testwagens besorgte ein 2.0-Liter-Common-Rail-Turbodiesel dCi 175 FAP. Dahinter verbirgt sich das für den Latitude erhältliche zweitstärkste Aggregat in Kombination mit einer 6-Stufen-Automatik. Das adaptive Getriebe passt sich dem Fahrstil an, und es wählt jeweils die zu Straßenprofil und Motorzustand passende Übersetzungsstufe. Der Automatik kann der Fahrer aber auch die Arbeit abnehmen und selbst zum Wählhebel greifen.

Überzeugende Vorzüge dieses Autos liegen bei der umfangreichen anspruchsvollen Serienausstattung. Innovative Fahrerassistenzsysteme sind nur im Ansatz an Bord, etwa in Gestalt der Rückfahrkamera. Dem erhobenen Anspruch stünden ein paar mehr elektronische dienstbare Geister gut zu Gesicht.

Und zu den Kosten: Der Latitude wird in Deutschland ausschließlich per Leasing vertrieben.

Die Daten zum Latitude dCi 175 FAP

Länge/Breite/Höhe489/183/148 cm

Motor4-Zyl.-Diesel, 1995 ccm

Leistung173 PS/127 kW

Beschl. 0-100 km/h9,9 Sek.

Höchstgeschwindigkeit 205 km/h

CO2-Wert170 g/km

Testverbrauch7,7 l/100 km

Leergewicht/Zuladung1695/2180 kg

Leasing-Preis rund 500 Euro mtl.

ar