Wie jetzt erneut der japanische Autobauer Toyota, der weltweit 1,5 Millionen Autos in die Werkstätten beordert, mussten schon öfter Hersteller Fahrzeuge wegen möglicher Sicherheitsmängel in die Werkstätten zurückrufen. Dieses sind die Aktionen mit mehr als einer Million betroffenen Wagen der vergangenen Monate

August 2010: In Nordamerika beordert Toyota vorsorglich 1,13 Millionen Autos wegen Motoraussetzern in die Werkstätten. Betroffen sind die nicht in Deutschland verkauften Kompaktwagen Corolla und Corolla Matrix der Modelljahre 2005 bis 2008. Lötstellen in der Steuerungselektronik drohen zu brechen. Drei Unfälle sollen auf das Konto der Probleme gehen.

Juni 2010: Rund 1,5 Millionen Wagen des US-Herstellers General Motors müssen zur Reparatur, weil das Heizsystem für das Wischwasser in Brand geraten könnte. Betroffen sind mehr als ein Dutzend amerikanische Modelle von 2006 bis 2009, darunter die Nobelkarosse Cadillac DTS und der Geländewagen Hummer H2. Wegen des gleichen Fehlers hatte GM bereits 2008 einen Rückruf gestartet.

März 2010: General Motors holt 1,3 Millionen Chevrolet und Pontiac wegen Problemen mit der Servolenkung zur Reparatur. Die Lenkungsunterstützung droht auszufallen, dadurch wird das Steuern besonders bei niedrigen Geschwindigkeiten deutlich schwerer. Bislang ist es deswegen laut GM zu 14 Unfällen gekommen. Betroffen sind Autos in Nordamerika, die zwischen 2005 und 2010 vom Band liefen.

Januar 2010: Klemmende Gaspedale in mehreren Modellen entwickeln sich für Toyota zu einem Desaster. Unter dem Druck der Öffentlichkeit stoppt das Unternehmen in den USA den Verkauf und die Produktion von insgesamt acht Modellen. Das gedrückte Gaspedal kann festhängen. Insgesamt muss Toyota 2,3 Millionen Autos der Jahrgänge 2005 bis 2010 zurückrufen. Kurz darauf sind weitere 1,1 Millionen betroffen, weil die Fußmatten sich mit den Pedalen so verkeilen können, dass der Wagen unkontrolliert beschleunigt. In Europa kommen zudem weitere 1,8 Millionen Autos wegen klemmender Gaspedale in die Werkstätten. Im Februar muss Toyota schließlich weltweit noch einmal 437 000 Wagen wegen Bremsproblemen zurückrufen, weitere folgen.

Oktober 2009: Ein kleiner Schalter beschert dem US-Autobauer Ford die größte Rückrufaktion seiner Geschichte. Weil ein defekter Geschwindigkeitsregler Feuer auslösen kann, muss der Hersteller in den USA 4,5 Millionen ältere Modelle zurückrufen. Von dem seit langem bekannten Defekt des Tempomat-Schalters sind damit seit 1999 insgesamt rund 16 Millionen Fahrzeuge betroffen. Die Modelle stammen aus den Jahren 1992 bis 2003.

Januar 2009: Toyota ruft mehr als 1,35 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten, weil es Probleme bei den Sicherheitsgurten und der Abgasanlage gibt. In Japan betrifft der Rückruf rund 526 000 Kleinwagen. Weitere 830 000 Fahrzeuge wurden im Ausland verkauft, vornehmlich in Europa und Nordamerika.