Auto der Woche: Mit dem Modell Thema interpretiert Lancia ein Fahrzeug ihres US-amerikanischen Partners Chrysler auf italienische Weise.

Lancia präsentiert mit den Modellen Thema und Voyager zwei interessante Interpretationen namhafter Chrysler-Modelle. Die Allianz zwischen Chrysler und dem Lancia-Mutterkonzern Fiat, die dem in Schwierigkeiten geratenen US-Autobauer das Überleben sicherte, brachte mit sich, dass die Italiener auch auf Basis aktueller Chrysler-Modelle neue Autos kreieren, die selbstverständlich das italienische Markenzeichen tragen.

An dieser Stelle soll die Aufmerksamkeit dem neuen Flaggschiff der Marke Lancia gehören, der anspruchsvollen Limousine Thema. Nach drei Jahrzehnten entsprechender Enthaltsamkeit ist der große Lancia erstmals wieder ein Serienfahrzeug mit Hinterradantrieb.

Das Erscheinungsbild des Lancia Thema ist von Großzügigkeit, wie sie Amerikaner lieben, geprägt, während Lancia für diverse Gestaltungselemente mit italienischem Flair sorgte. Basis der Neuerscheinung ist der Chrysler 300 C, der in den USA weiterhin angeboten wird. Lancia hat nach eigenen Angaben 90 Prozent der Grundstruktur des 300 C in den Überarbeitungsprozess einbezogen sowie Fahrwerk und Lenkung neu abgestimmt.

Der stattliche Auftritt des neuen Thema, er misst gut fünf Meter und wiegt zwei Tonnen, erinnert durchaus noch ein wenig an die Silhouette des 300 C, auch wenn die veränderte Frontpartie mit dem Lancia-Emblem davon ablenkt. Lancia weist darauf hin, dass sich das Karosseriedesign des Flaggschiffs durchaus an typischen Stilelementen namhafter früherer Lancia-Modelle orientiere, auch im Heckbereich. Vor allem aber lasse das Interieur, insbesondere das Cockpit, Stil und Komfort eines Lancia erkennen. Abzulesen sei das auch an der Verarbeitungsqualität und an der "Raffinesse der eingesetzten Materialien".

Dem Auge wird in der Tat viel Angenehmes geboten. Ein ganzes Ensemble von Assistenzsystemen an Bord unterstreicht, wie vielseitig Lancias neuer Großer höhere Komfortansprüche erfüllen will. Angeboten werden die Überwachung des toten Winkels durch Warnsignale in den Außenspiegeln, ein Auffahrwarnsystem, Bi-Xenon-Hauptscheinwerfer mit Kurvenlichtfunktion, Regen-Bremsunterstützung und die "Querbewegungserkennung", also warnende Leuchtsignale in den Seitenspiegeln vor Querverkehr beim Rückwärtsfahren.

Dass es durchaus auch die feinere Art ist, sich mit dem neuen Lancia-Flaggschiff fortzubewegen, vermittelt ein erster Fahreindruck. Kraftvoll, aber gelassen nimmt das Auto Fahrt auf, ohne dass Roll- und Motorgeräusche den Tempozuwachs begleiten. Es bleibt auffallend ruhig im Gehäuse.

Zum Einsatz kommen grundsätzlich V6-Motoren, ein 3,6-Liter-Benziner (210 kW/286 PS) und zwei 3,0-Liter-Multijet-II-Turbodiesel mit 140 kW/190 PS beziehungsweise 176 kW/239 PS. Kaufinteressenten eines neuen Lancia Thema dürften einem der Common-Rail-Diesel den Vorzug geben, denn für beide Leistungsversionen wird ein kombinierter Verbrauch von lediglich 7,1 Liter pro 100 Kilometer in Aussicht gestellt. Chryslers Pentastar-Benziner kann in Sachen Sparsamkeit nicht mithalten. Er verlangt im Durchschnitt 9,4 Liter pro 100 Kilometer.

Seit heute, 12. November, ist der neue Lancia Thema in Deutschland ab einem Einstiegspreis von 41400 Euro zu haben.