Auto der Woche: Peugeot Partner Tepee

Autokäufer lassen sich bei der Wahl ihres Typs offensichtlich zunehmend von Vernunft und praktischen Überlegungen leiten.

Jedenfalls scheint es so, als werde der Kreis derer größer, die keinerlei Ehrgeiz packt, mit dem neuen Auto etwas Auffälliges anzuschaffen, das man dann stolz vorzeigt. Punkten sollen oft gewählte Gefährte zuerst mit Preiswürdigkeit und vielseitiger Nützlichkeit. Meist lässt die Art des Autos Rückschlüsse auf den Lebensstil des Besitzers zu.

Seitdem Automobilhersteller auf Basis kleiner Transporter eine neue Fahrzeuggattung schufen, die sich im vielseitigen Autoalltag, insbesondere aber bei der Freizeitgestaltung überzeugend bewährt, ist auch beim Autokauf tatsächlich ein gewisser Trend hin zu solchen Fahrzeugen auffällig. Peugeots Partner Tepee gilt als ein typischer Vertreter automobiler Multifunktionäre.

Den vom Kleintransporter Bipper abgeleiteten Tepee weist die Löwen-Werbung als "ökonomisches Multifunktionsauto für alle Fälle" aus. Nach zweiwöchentlichem Kontakt mit einem fünfsitzigen Partner Tepee in der Ausstattung Outdoor (es gibt auch einen 42 Zentimeter längeren Siebensitzer), steht das Testurteil fest, dass von einem "Lieferwagen" nicht die Rede sein kann, auch wenn das Auto im kommerziellen Bereich seine Wurzeln hat.

Die robuste SUV-Optik des Tepee in der Ausstattung Outdoor, betont durch etwas mehr Bodenfreiheit, Dachreling und Nebelscheinwerfer, wirkt wie eine Einladung zu automobiler Abenteuerreise. Erster Eindruck: Man sitzt erhöht, und vor allem Fahrer und Beifahrer haben freien Ausblick auf das Umfeld, das vor ihnen liegt. Reichlich Glas sorgt für viel Licht im Innenraum. Auf den sesselartig gepolsterten Sitzen kann man es sich bequem machen.

Der Innenraum eines Partner Tepee ist quasi übersät mit Möglichkeiten, Reiseutensilien unterzubringen.

Beim Einsteigen der Fondpassagiere oder beim Beladen des Fahrzeugs werden die beiden Schiebetüren und die riesige Heckklappe als sehr angenehm empfunden. Eine niedrige Ladekante (59 Zentimeter über dem Boden) und die knapp 120 Zentimeter breite Ladeöffnung erleichtern das Verstauen von großem und schwerem Gepäck.

Schätzen lernt man das großzügige Raumangebot des kompakten, 3,96 Meter langen Fünfsitzers samt seinem Gepäckraumvolumen von 884 Litern. Wird einmal erweiterter Transportraum gebraucht, lassen sich die drei überraschend leichten Einzelsitze im Fond mit wenigen Handgriffen im Nu ausbauen. Dann wächst das Gepäckraumvolumen auf bis zu 3000 Liter.

In Sachen Fahrkomfort erinnert eigentlich nichts an die Gene eines Lieferwagens. Der Partner Tepee präsentiert sich eher mit der Zweckmäßigkeit eines SUVs, das seine Vorwärtsbewegung gelassen angeht. Motorisch zur Sache ging’s beim Testwagen per 1.6-Liter-Turbodiesel mit 112 PS (82 kW) und maximal 240 Newtonmeter Drehmoment. 1,6 Tonnen Leergewicht verleiten nicht zum Sprinten, aber das Gefühl war dennoch immer an Bord, dass es eigentlich recht flott voranging. Gewicht und Kastenkontur verlangen Tribut: Bei 173 km/h geht dem Multitalent die Puste aus.

Fazit: Etwaige Vorbehalte gegenüber der von Lästerzungen gern als "Hundefängerautos" diskreditierten Kombination aus Pkw und Kleintransporter bleiben allesamt auf der Strecke.