IAA aktuell: Bei Opel herrscht Zuversicht. Gleich vier neue Modelle stellt der Hersteller auf der IAA vor, darunter den Elektrowagen Ampera. Das soll das Image aufpolieren und beim Kampf um Marktanteile helfen.

Der Autobauer Opel hält ungeachtet der Wirtschaftsflaute an seinen Absatz- und Gewinnzielen fest. Der Hersteller fuhr im zweiten Quartal erstmals seit Jahren wieder einen operativen Gewinn ein.

"Wir haben nach wie vor das Ziel, in diesem Jahr 1,3 Millionen Autos zu verkaufen und im nächsten Jahr 100000 mehr", sagte Karl-Friedrich Stracke, Vorstandsvorsitzender der Adam Opel AG, auf der IAA in Frankfurt. Auch am Ziel einer schwarzen Null vor Restrukturierungskosten im laufenden Jahr und einem Gewinn 2012 hält der Opel-Chef fest. Mit 1,4 Millionen Fahrzeugen werde die Gewinnschwelle klar überschritten.

2012 fallen nach den Angaben kaum noch Kosten für die Restrukturierung an. Die Tochter des US-Riesen General Motors (GM) hatte sich in der Krise verschlankt, ein Werk geschlossen und 8000 der vormals 48000 Stellen abgebaut.

Im Moment deute noch nichts auf eine Abschwächung des Marktes hin. Nach der positiven Entwicklung im ersten Halbjahr sei der August "super" gelaufen, den Auftragseingang im September bezeichnete Stracke als "sehr gut". Europaweit hatten Opel und Vauxhall nach Zahlen des Europäischen Verbands ACEA in den ersten sechs Monaten 549125 Neuwagen abgesetzt nach 536332 im Vorjahr. Der Marktanteil stieg von 7,2 auf 7,5 Prozent.

Optimistisch stimmen den Opel-Chef neue Modelle wie der Astra GTC, mit dem der Hersteller ein neues Marktsegment besetzen will, der Familien-Van Zafira oder der neue Kompakt-Transporter Combo. Vor allem der Elektrowagen Ampera, der im Herbst auf den Markt kommt und von dem Stracke 2012 bis zu 12000 Stück absetzen will, soll auch das Image der Rüsselsheimer auffrischen. Zudem will Opel 2012 einen kleinen SUV, also einen sportlichen Geländewagen, auf Corsa-Basis auf die Straße bringen.

Nach wie vor leidet Opel anders als seine Wettbewerber darunter, weitgehend auf den gesättigten europäischen Markt begrenzt zu sein. Während die Mutter GM in China stark ist und in Asien mehr Autos verkauft als in Nordamerika, profitieren die Rüsselsheimer vom Boom im Reich der Mitte nicht – sie verkaufen dort rund 7000 Autos.

Das solle sich ändern, sagte Stracke: "Wir schauen gerade, welches weitere Portfolio wir in China platzieren können, ergänzend zu den Marken Chevrolet und Buick." Denkbar wären der Astra GTC, der neue Zafira und eventuell ein neues Cabriolet. Es müssten in jedem Fall Modelle sein, die sich von Buick abheben, um eine Kannibalisierung unter den GM-Marken zu verhindern.dpa