Auto der Woche: Zuerst fällt dieses Auto durch seine stattliche Größe auf. Ein Mondeo Turnier verspricht von vornherein mehr Raum als andere Kombis verwandter Größenordnung.

Ein zweiter Blick erfasst, dass der gestreckte Raumgleiter ein hübscher Anblick ist. Ins strahlende Gesicht eines Mondeo mit seinen schmückenden Leuchteneinheiten und den beiden glänzenden, schwarz lackierten Grillpartien guckt man gern. Schnell ist das Urteil gefällt: Chic und sportlich kommt er daher.

Im Inneren klappt der Umgang mit dem versammelten reichhaltigen Instrumentarium an Anzeigen und Tasten nicht auf Anhieb. Auch die Zuordnung der Funktionstasten auf dem Lenkrad will erst einmal ergründet und verinnerlicht werden. Schließlich gibt es auch Wahlmöglichkeiten per Touchscreen, hinter die man kommen muss. Anfangs ist das große Angebot an Schalt- und Informationsmöglichkeiten einigermaßen verwirrend.

Das Handschuhfach im Mondeo Turnier ist beleuchtet und klimatisiert. Selbstverständlich gibt es auch über den Make-up-Spiegeln in der Sonnenblende auf der Fahrer- und Beifahrerseite eine Lichtquelle. Die Außenspiegel mit integrierten Blinkleuchten lassen sich elektrisch einstellen und – wie auch die Frontscheibe – elektrisch beheizen. Von einem Regensensor werden die Scheibenwischer gesteuert, und ein Tag-Nacht-Sensor spielt den Scheinwerferassistenten.

Dafür, dass sich alle Insassen wohlfühlen, sorgt eine 2-Zonen-Klimaautomatik, und Fondpassagiere registrieren zufrieden, dass auch sie über Lüftungsgitter an den B-Säulen von der Klimaanlage profitieren. Großzügig und wohnlich geht es zu im Turnier. Hinter der Rückbank erstreckt sich ein riesiger Gepäckraum, der am Boden zwischen Heckklappe und erster Sitzreihe 1,92 Meter misst. Der Kombi empfiehlt sich für Fernreisen mit viel Gepäck!

Sicher kann man sein, dass das ausgewogene Fahrwerk mit allen Unwägbarkeiten fertig wird, die der Straßenzustand bereithält. Dazu passend bemüht sich auch das Arbeitsgeräusch des Turbodiesels erfolgreich um Zurückhaltung. Bei hoher Geschwindigkeit begleiten eher Wind- als Motorgeräusche die Fahrt.

Ein Mondeo Turnier bewegt sich sportlich agil, die Lenkung arbeitet direkt. Dass einen modernen Selbstzünder beispielhafte Sparsamkeit im Umgang mit Kraftstoff adelt, dafür trat auch der Testwagen den Beweis an, dessen Motor 103 kW (140 PS) leistet. Als Durchschnittsverbrauch gibt Ford 5,3 Liter pro 100 Kilometer an. In der Testzeit reifte die Erkenntnis, dass ein nur mit dem Fahrer besetzter Turnier bei anhaltend gelassenem Fahrtstil in der Tat sehr genügsam unterwegs sein kann. Unter solchen Bedingungen pendelte der Verbrauch zwischen rund fünf und sieben Litern pro 100 Kilometer. Mit 70 Liter Diesel im Tank lässt sich also allerhand unternehmen.

Das Navigationssystem bietet die schnellste, die kürzeste oder die "Eco-Route" an. Wie ökonomisch der eigene Fahrstil ist, lässt sich vom Informationsdisplay ablesen. Mit zweckdienlichem Gangwechsel, vorausschauendem Fahren und einer effizienten Geschwindigkeit kann man sich als größtes Lob in den einzelnen Spardisziplinen maximal fünf Blütenblätter verdienen. Bei Testende offenbarte die Eco-Anzeige, dass der Mondeo Turnier durchaus sparsamer hätte bewegt werden können. Über zwei Blütenblätter auf dem Display kam die symbolische Anerkennung nicht hinaus. Man muss nicht bedauern, dass das Auto immer wieder zu anhaltend flottem Fahrstil verführt. Ein Makel ist das ja nicht.

Fazit: Fords Mondeo Turnier braucht einen Vergleich mit namhaften Mittelklasse-Wettbewerbern ganz und gar nicht zu fürchten. Er präsentiert sich gut ausgestattet, ist hübsch anzusehen und bewahrt auch als ausgesprochener Lademeister sportliches Temperament.