Das Honda-Modell kommt in seiner neunten Generation weniger sportlich-raubeinig daher

Immer noch sportlich, aber komfortabler und erwachsener – Honda bringt die neunte Generation seines Modells Civic heraus und will damit 18-Jährige ebenso überzeugen wie 80-Jährige.

Ende Januar kommt das Modell beim traditionellen Honda-Händler-Frühstück in den Handel. Hatte der Vorgänger mit seinen teils spitzen Formen und der sportlichen Raubeinigkeit noch polarisiert, so trifft der Nachfolger durchgehend auf Anerkennung. Wie die Japaner das geschafft haben? - Sie haben die Wünsche ihrer Kunden befolgt! Und so ist ein Civic entstanden, der keinen Deut weniger sportlich, aber deutlich komfortabler und erwachsener geworden ist. 7500 Einheiten hat Honda vom alten Civic in diesem Jahr verkauft. Der neue soll 2012 die doppelte Stückzahl bringen. Einstiegspreis: ab 16 950 Euro. Die äußere Form wurde von den Honda-Aerodynamikern entwickelt, die ihr Handwerk in der Formel 1 gelernt haben. Ergebnis: Ein Luftwiderstands-Beiwert von 0,27 - eine Verbesserung um 12,6 Prozent -, zu dem auch der senkrecht stehende Heckwischer beiträgt. Keine Design-Spielereien, sondern klare technisch bedingte Linien mit einer dynamisch flachen Front und einem bulligen Heck. Insgesamt sportlich, aber trotzdem mit großen Fensterflächen. Im Innenraum wurde viel Wert auf hochwertige Materialien gelegt, die sich auch in den Bereichen gut "anfassen", wo nur das Auge hinreicht. Die Instrumentierung ist äußerst kompakt. Durch das Lederlenkrad sind die Rundinstrumente für Drehzahl, Tank und Temperatur gut zu erkennen, darüber "schwebt" die digitale Anzeige für die Geschwindigkeit, flankiert von zwei Farbkeilen, deren Farbe sich durch ökonomische Fahrweise beeinflussen lässt. Licht und Scheibenwischer werden über zwei Lenkradhebel rechts und links bedient. Klimaanlage, Navigations- und Audiosystem sind in der Mitte angeordnet, sodass auch der Beifahrer alles problemlos bedienen kann. Der Kofferraum lässt sich durch Umlegen der Rücksitze von 477 auf 1388 Liter mit durchgehend glatter Ladefläche vergrößern. Wer die Sitzfläche der "Magic Seats" nach hinten hochklappt, erhält hinter den Vordersitzen einen tiefen Laderaum für Terrassen-Kübelpflanzen oder zwei aufrecht stehende Mountainbikes, die man vorher allerdings per Schnellspannhebel von den Vorderrädern befreien muss. Möglich wird der Raumgewinn durch die Lage des Tanks im Boden unter den Vordersitzen. Die wichtigste Weiterentwicklung steckt aber unter dem Blech: Eine neue Verbundlenker-Achse, die mit längeren Federwegen und härteren Dämpfern den Civic endlich vom Rumpeln und Poltern auf schlechter Wegstrecke befreit hat. Unter der Haube gibt es auch etwas Neues: einen agilen 2,2-Liter-Diesel mit zehn PS mehr Leistung und zehn Prozent weniger -Ausstoß. Die beiden Benziner (1,0 und 1,8 Liter) sind vom Vorgänger bekannt, werden aber auch weiterentwickelt und sollen demnächst ausgetauscht werden. In Deutschland wird es den Civic vorerst nur als Fünftürer geben. Später soll ein Tourer oder eine Aerodeck-Version mit Dachträger folgen.