Auto-Markt: Vom Mini, dem BMW zum grandiosen Comeback verhalf, gibt es einen Spartyp. Minimalist heißt er.

Kultauto – mit diesem Begriff sollte man vorsichtig sein. Aber für den Mini trifft diese Bezeichnung sicher zu. Natürlich darf ebenso der VW Käfer als Kultauto gelten. Der Unterschied zwischen den beiden ist jedoch, dass der Mini, der 1959 auf den Markt kam und bis zum Jahr 2000 produziert wurde, schon kurz nach seinem Debüt "Kult" war, der Käfer aber erst gegen Ende seiner Karriere.

Es ist merkwürdig, wie duldsam Kunden sein können, wenn sie ihr Auto bedingungslos lieben. Das war der Fall beim Mini. Er war – vor allem in den 1960er-Jahren – eine wenig zuverlässige, schlecht verarbeitete Rostlaube. Dennoch blieb er "in", und die Prominenz hätschelte ihn. Von Twiggy, über die Beatles bis hin zu Enzo Ferrari. Dazu kam, dass die winzige Kiste auch im Motorsport für Furore sorgte und 1964, ’65 und ’67 gegen übermächtige Konkurrenz sogar die berühmte Rallye Monte Carlo gewinnen konnte. Klar: Ein "underdog" wird stets geliebt!

Als BMW 1994 ein Konglomerat maroder britischer Marken (inklusive Mini) gekauft hatte, schien das Ende des Minis besiegelt. Doch es kam anders. BMW erkannte – im Gegensatz zu unzähligen Kritikern – das "gewisse Etwas" dieser Marke und präsentierte 2001 einen modernen Mini, der mit seinem Nostalgie-Design sehr wirksam den Gefühlsbogen hin zum legendären, alten Mini zementieren konnte. Der Neue war schon vor dem Debüt ein Star, wuchs schnell zum Bestseller heran, zum Liebling der Frauen noch dazu.

Den Mini gibt es als Cabrio, als SUV namens Countryman, als hoch potenten Cooper oder als Renn-Mini. Der Mini in Sparversion jedoch scheint manchen so gar nicht zum Lifestyle-Image des Modells zu passen. Das Magazin "auto, motor und sport" bescheinigte dem Spar-Typ bissig, dass er "die Attraktivität des Minis minimiere" und der "müde Motor eine Enttäuschung" sei.

Aber da muss nun der "Bibel" der Auto-Fans einmal heftig widersprochen werden: Mit seinen fast 100 PS ist dieser Minimalist (so der Name) völlig ausreichend motorisiert. Er bleibt durchaus das handliche, lässige Spaßmobil, das alle lieben.

Dazu glänzt er – auch dank Start-Stopp-System – mit einem Benzinverbrauch zwischen 4,5 und 6,7 Litern (je nach Fahrweise) und erweist sich so als zeitgemäßes, attraktives Stadtauto. Weniger kann mehr sein – auch beim Mini.