Quotenbringer war Nissans Qashqai von Anfang an. 500 000-mal wurde er in weniger als drei Jahren in Europa verkauft, Tendenz steigend.

Abgesehen hat er es etwa auch auf Limousinen im Golf-Format. Der Fahrbericht befasst sich mit dem frontgetriebenen Fünfsitzer mittlerer Ausstattung. Acenta heißt das Modell.

Seit einigen Wochen ist die überarbeitete Version auf dem Markt. Der Qashqai nahm noch einmal Anlauf, um zusätzlich zu punkten. Aufgemöbelt wurde die Neuauflage in Nissans englischem Vorzeige-Werk Sunderland. Nachbesserung gab es überall dort, wo die Schräghecklimousine bislang ein wenig zur kurz gekommen war; beim Interieur etwa, das sich nun hochwertiger präsentiert.

Auch einige Designkorrekturen sind dem äußeren Erscheinungsbild des Autos gut bekommen. Anteil daran hat die überarbeitete Frontpartie mit Motorhaube, Kotflügeln, Kühlergrill und Scheinwerfern, aber auch das Heck mit den neuen Rückleuchten und dem modifizierten Spoiler.

Noch einmal vorgenommen hat sich Nissan offensichtlich auch die Lärmdämmung. Man empfindet den Qashqai 1.6 Acenta als wohltuend leises Auto. Sobald allerdings alle Leistung über hohe Drehzahlen abgefordert wird, macht der Motor durchaus akustisch auf sich aufmerksam.

Die Erwartung, dass der komplett aus Aluminium bestehende Ottomotor mit 1,6 Liter Hubraum das Gefährt in einen Ausbund von Temperament verwandelt, ist von vornherein gedämpft. Immerhin sind ganz nebenbei 1,3 Tonnen Leergewicht zu bewältigen. Aus gutem Grund spendierte man dem Auto nur ein Fünfganggetriebe. Wer flott vorankommen möchte, das gelingt durchaus, muss öfter zum Schalthebel greifen, um "Drehzahl zu machen". Erst bei 6000 Touren liegt die Höchstleistung des Vierzylinders an. Die Schaltung macht häufigen Gangwechsel bereitwillig mit, verhält sich nur etwas knorrig.

Überwiegend "sportlicher" Fahrstil, der häufigen Aufenthalt im höheren Drehzahlbereich bedingt, lässt den angegebenen Verbrauchsdurchschnitt nicht erreichen. Bei eher dynamischer Fortbewegung ist rund ein Liter mehr zu veranschlagen.

Wäre es während der beiden Testwochen nicht schon winterlich kalt gewesen, hätte die Wagenheizung wohl kaum Erwähnung gefunden. Niedrige Außentemperaturen lassen jedoch erkennen, dass spürbare Wärme erst mit Verzögerung bei den Insassen ankommt.

Jedem Einsteigenden imponiert, wie bequem es ist, im Qashqai Platz zu nehmen, und auch die erhöhte Sitzposition – 15 Zentimeter höher als in einer Limousine – wird als sehr angenehm empfunden.

Die Ausstattung des Testwagens gab einige Rätsel auf. Imponierten einerseits elektrisch einstell- und abklappbare Außenspiegel, ärgerten andererseits unbeleuchtete Fensterheber. Die Taste fürs Fahrerfenster macht eine Ausnahme.

Die Wahl lassen vier Ausstattungsvarianten: Visia, Acenta, Sondermdodell I-Way, und Tekna. Zwischen der Einstiegsvariante des Qashqai Visia 1.6 (84 kW) 2WD, Fünfgang, für 19 490 Euro und dem Spitzenmodell Qasquai I-Way 2.0 dCI (110 kW) 4WD, Automatik, stehen nicht weniger als 24 unterschiedliche Antriebsvarianten (Motor, Getriebe, 2WD, 4WD) zur Verfügung.