Wie elektrisierend: Unterwegs im Citröen C-Zero.

Reden wir erst mal vom Geld. "35 164,50 Euro" steht auf dem Preisschild. Dafür bekommen wir keinen dicken Mercedes, sondern ein lustiges Wägelchen mit Mandelaugen.

3,48 Meter lang, vier Türen. Ein typischer Zweitwagen. Bis auf das viele Glas und niedliche Rundungen hat unser "C-Zero" auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches. Das Neuland beginnt hinter dem Blech.

Citroëns Zwerg ist ein Auto von morgen. Es fährt ohne einen Tropfen Benzin, nur mit Strom und hält die Luft rein – da atmet die Umwelt auf. Deshalb haben alle klugen Firmen einen braven Stromer im Angebot. Sündhaft teuer sind sie alle. Und wie fährt man in aller Ruhe elektrisch?

Der Praxistest mit dem C-Zero im City-Gewühl von Köln. Einsteigen und Platz nehmen. Alles normal. Sogar zwei Schminkspiegel, Radio, eine Sitzheizung, ein Fach für Parkmünzen. Alles etwas beengt, gerade hinten auf der Rückbank. Ein typisches Stadtauto halt. Was für den Alltag.

Motor an. Gewohnt wie bisher. Das Unbekannte: Elektroantriebe laufen geräuschlos. Motor an oder aus? Das verrät ein grünes Lämpchen im Tacho. "Ready" steht da – fertig. Und es bimmelt. Nun schieben wir den Automatik- Schalthebel auf Fahrstufe "D". Abfahrt. Er bewegt sich. Wie im Autoskooter auf der Kirmes rollt unser Elektro-Wagen an. Leise, aber ohne jedes Rucken. Mit dem rechten Gasfuß kann das Beschleunigen federleicht dosiert werden.

Ungewöhnlich ist diese Stille. Ein Segen, dass die Bremsen quietschen und der Blinker beim Abbiegen unüberhörbar "Tack, tack, tack" macht. Da fühlt man sich nicht so einsam. Der erste Eindruck? Ein Flitzer mit viel E-Energie, sehr beweglich, sehr munter, leicht einzuparken "Fährt eine Spitze von 130", sagt Citroën. Das wollen wir in der City lieber nicht überprüfen. Wir haben unsere liebe Not mit Fußgängern, die den Leisetreter nicht hören, mal eben über die Straße huschen wollen und den Fahrer ständig in Gefahr bringen. Auch für Radler ist der flüsternde Kleine ein Schrecken der Straße.

Es ist kalt draußen. Wir drehen die Heizung höher. Das mag unser C-Zero gar nicht, denn er holt sich die ganze Wärme aus der Batterie. Und so sinkt die Reichweite immer weiter. Maximal 150 Kilometer schafft das Strom-Baby mit einer vollen Ladung bei guten Bedingungen angeblich. Keine 90 Kilometer sind es, wenn die Heizung läuft, das Licht eingeschaltet ist und das Radio spielt. "Reicht doch", sagt Citroën. Schließlich sei ein durchschnittlicher Fahrer täglich nur 34 Kilometer unterwegs.

Tank leer? 30 Minuten dauert die Schnell-Ladung (80 Prozent), sechs Stunden hängt der Citroën für eine volle Stromladung am Kabel, die dann 2,71 Euro kostet. Im Tacho findet sich eine lustige Digitalanzeige. Sie läuft rückwärts und informiert den Fahrer, wie viel Kilometer er noch rollen kann, bis der Saft alle ist.

Unter 15 Kilometern schaltet sich dann die Heizung ab, auch das Radio gibt auf. Damit man mit der restlichen Stromkraft wenigstens noch zur Steckdose kommt. Wir haben 28 Kilometer im Tank. Da wir noch an den Stadtrand zum Einkaufen gleiten, stellen wir Sitzheizung und Lüftung ab, um die Batterien unten den Sitzen zu schonen. Schließlich wollen wir das Ziel erreichen.

Der Einkauf findet im mickrigen Kofferraum so eben Platz. Auch hier rauben fette Batterien, die über 10 000 Euro pro Auto kosten, den Raum.

In etwa fünf Jahren, so rechnen die Ingenieure vor, wird auch aus dem Zero ein Grand. Erst dann magern die Batterien auf vernünftige Größe ab, die Reichweiten verdoppeln sich. Solange können wir mit dem Kauf warten. Oder wir leasen den Umweltengel. Für 459 Euro im Monat.