Grippe, Husten, Heiserkeit? Schnell mal ein Medikament und ab ans Steuer? Das kann gefährlich werden, warnen Experten.

Dass Medikamente die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen können, wissen Autofahrer ebenso wie Menschen, die gefährliche Maschinen bedienen. Aber für Arzneimittel gibt es keine Grenzwerte, jeder reagiert anders. Und nicht nur die Einnahme von Medikamenten kann Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit haben, auch deren plötzliches Absetzen muss nicht folgenlos bleiben.

Sich vor der Einnahme eines Medikaments über dessen Wirkung zu informieren, gilt als selbstverständlich. Am bekanntesten ist die reaktionsverzögernde Wirkung bei rezeptpflichtigen Beruhigungs- und Schlafmitteln.

Sie sollten grundsätzlich abends eingenommen werden. Ob ihre Wirkung noch am nächsten Morgen spürbar ist, hängt vom Wirkstoff, dem Einnahmezeitpunkt und der Dosis ab. Dennoch werde das Risiko von Medikamenten oftmals unterschätzt, warnt die Bundesapothekerkammer.

Besonders Verkehrsteilnehmer kommen nicht umhin, ihre Leistungsfähigkeit vor Fahrtantritt möglichst objektiv einzuschätzen, ehe die sich ans Lenkrad setzen, denn Arzneimittel wirken bei jedem Einzelnen unterschiedlich.

Auch bei rezeptfreien Medikamenten sollte man auf Nummer sicher gehen und sich über eine etwaige die Fahrtüchtigkeit einschränkende Wirkung informieren. Die Reaktion verschlechtern können beispielsweise Kombinationspräparate gegen Erkältungen oder rezeptfreie Schlafmittel. Arzneimittel, die am Auge angewendet werden, können die Sicht verschlechtern.

Wie lange diese Einschränkung anhält, hängt von der Darreichungsform ab. Augensalben und ölige Augentropfen verschlechtern die Sehfähigkeit längere Zeit und sollten deshalb vor allem abends eingesetzt werden. Wer aber glaubt, nach abgesetzter Medikamenteneinnahme auf der sicheren Seite zu sein, der irrt. Risiken birgt auch das plötzliche Absetzen von Arznei. Rücksprache ist auch in dem Fall immer angeraten. arie