Alfa Romeos Mito: Rassig, aber eben kein Kultauto.

Alfa Romeo – was für ein grandioser Name! Trotz vieler Tiefpunkte in der 100-jährigen Historie, trotz mancher Kratzer am Image strahlt diese tolle italienische Marke noch immer das "gewisse Etwas" aus! Das sagt selbst ein Mann wie Ferdinand Piëch, der kaum nein sagen würde, wenn Fiat dem VW-Konzern diese Marke zum Kauf anbieten würde.

Sprechen wir vom Mito. Von jenem Alfa, der vor zwei Jahren vorgestellt wurde und vom damaligen Alfa-Chef Luca de Meo als "allersportlichster aller Kleinwagen" und "neues Kultauto" angepriesen wurde.

Meo, inzwischen VW-Marketingchef, weiß heute, wie weit er von seiner damaligen Prognose entfernt ist. Nein, wir wollen hier gar nicht den Polo GTi nennen, eher den Mini; denn der sollte ja die Mito-Konkurrenz zu spüren bekommen. Aber der Wunsch ging nicht in Erfüllung. Der Mito (die Buchstaben sollen an die Alfa-Städte Milano und Torino erinnern) verkauft sich längst nicht so wie der Münchner Besteller.

Dabei ist dieser Winzling aus Turin keinesfalls ein enttäuschendes Auto. Sein Design beweist Rasse und italienisches Feuer, bei den Motoren hat man nun mit potenten Multiair-Turbos (1.4 16V) nochmals nachgerüstet. Aber das kräftige "cuore sportivo", dieses sportliche Herz, das an große Alfa-Rennerfolge erinnern soll, verwandelte den Mito nicht in einen Herzensbrecher.

Dafür gibt es Gründe. Dem Alfa fehlt einfach die historische Basis, die der Mini nun mal hat. Mit der Erinnerung an die "Swinging Sixties" und an die tollen Siege dieses Zwerges bei der Rallye Monte Carlo.

Klar: Es ist eigentlich ein Irrsinn, dass man für kleine Flitzer – wie Mito und Mini – 20 000 Euro hinblättern muss. Oder gar noch viel mehr, wenn man sein Auto mit Schnickschnack aus der Zubehörliste noch anhübschen will. Aber: Beim Mini tun das die Kunden gern, weil er tatsächlich ein Kultauto ist – und ein Frauenliebling noch dazu.

Beim Mito ziert sich die Klientel. Obwohl der Alfa Lob verdient: Er ist attraktiv, fast ebenso flott, kultiviert und sparsam wie der Mini, besitzt ein gefälliges Cockpit mit gut ablesbaren Instrumenten und ein geiles Heck (leider mit hoher Ladekante).

Allerdings halten Handling, Komfort und Qualitätsanmutung doch nicht so ganz, was die reizvolle Mito-Hülle verspricht.