Auto-Markt: Der Allradantrieb ist ein großes Thema, wenn es um Sicherheit im Autoverkehr geht. Und das nicht nur im Winter.

Auf schlechten Straßen bei heftigem Regen werden auch ganzjährig extrem hohe Anforderungen an die Fahrwerkstechnik gestellt. Deshalb sollten moderne Fahrwerkssysteme Gefahren möglichst frühzeitig erkennen und den Fahrer in kritischen Fahrsituationen unterstützen.

Wer schon einmal auf einer schneebedeckten Bergabstrecke etwas schneller unterwegs war, aus diesem Grund den Fuß vom Gas genommen hat und dann feststellen musste, dass sein Auto kaum mehr den Lenkbewegungen folgt und stur über die Vorderräder geradeaus in Richtung Straßenrand schiebt, der wird unweigerlich zum Allrad-Fan.

Bei Mercedes Benz stieg beispielsweise seit der Markteinführung der M-Klasse 1997 die Produktion der 4x4-Modelle an – heute kann der Konzern fast 50 Modelle mit Allradantrieb in zehn Baureihen anbieten.

Auch auf den wachsenden asiatischen Märkten wird bevorzugt mit Allradantrieb geordert. Preiswert ist das Plus an Fahrsicherheit aber nicht. Je nach Pkw-Baureihe beträgt der Aufpreis zwischen 2500 und 4500 Euro.

Die Vorteile des Allradantriebs am Beispiel Mercedes: hohe Traktionsreserven, gute Fahrstabilität, bestmögliche Sicherheit und ein angenehmer Fahrkomfort. Das mechanische Fundament mit der Kraftverteilung von 45 zu 55 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse und die Lamellensperre im Zentraldifferenzial mit einer Grundsperrwirkung von 50 Newtonmetern bieten optimale Voraussetzungen.

Diese Grundkonzeption ermöglicht hohe Traktionswerte. Einerseits wird die beim Beschleunigen auftretende dynamische Achslastverschiebung Richtung Hinterachse genutzt, um dort mehr Antriebsmoment abzusetzen. Andererseits kann die Lamellensperre das Antriebsmoment auch variabel zwischen Vorder- und Hinterachse verschieben.

Der Eingriff der elektronischen Regelsysteme kann möglichst spät erfolgen. So wird ein Großteil des Antriebsmoments auch auf glatten Straßen in Vortrieb umgesetzt. Die Auslegung der permanent arbeitende Antriebstechnik hat entscheidende Vorteile gegenüber anderen Systemen, die zur Aktivierung des Allradantriebs erst einmal mangelnde Traktion erkennen müssen, um danach alle vier Räder zu aktivieren.