Auto der Woche: Nicht wenige Menschen behaupten, dass der Toyota Land Cruiser mehr Straßen und Pisten unter die Räder genommen hat als jedes andere Geländefahrzeug auf der Welt.

Angesichts der fast sieben Millionen Fahrzeuge, die der japanische Hersteller in den vergangenen 60 Jahren absetzen konnte, erscheint diese Annahme durchaus realistisch.

Und so steht der Land Cruiser in mehr als 170 Ländern dieser Welt für Langlebigkeit, Zuverlässigkeit und bedingungslose Geländetauglichkeit. Dabei ist es Toyota im Laufe der langen Modellgeschichte gelungen, neben den traditionellen Stärken des Geländewagens auch die Straßen-Qualitäten immer weiter auszubauen.

Die Geburtsstunde des Land Cruiser schlug 1951. Und seine Erfolgsgeschichte ist auch die Geschichte der Marke selbst. Toyota beteiligte sich an einer Ausschreibung der US-Streitkräfte und stellte den Prototyp für ein leichtes Geländefahrzeug auf die Räder: den "Toyota Jeep BJ", ausgerüstet mit Reihensechszylinder, Leiterrahmen, Starrachsen, Blattfedern und einem zuschaltbaren Allradantrieb. In den Folgejahren lief der BJ in fünf Versionen vom Band und startete ab 1954 unter seinem neuen Namen "Land Cruiser" eine internationale Karriere. Erste Stationen waren dabei Pakistan und Saudi-Arabien.

Mit klaren Exportzielen vor Augen, entschloss sich Toyota dann zu einer ersten Überarbeitung in Richtung eines zivilen Nutzfahrzeugs. 1955 feierte der Land Cruiser 20 (J2) seine Premiere. Zwei Jahre später eroberte er bereits amerikanischen Boden, weitere Länder in Südamerika, Afrika, Südostasien und dem Mittleren Osten folgten. Und die Erfolgsspirale drehte sich immer schneller. 1969 lief der 100 000ste Land Cruiser vom Band, und schon 1972 hatten sich die Produktionszahlen auf 200 000 Einheiten verdoppelt. 1977 feierte der Land Cruiser schließlich seine Deutschland-Premiere.

1984 entschied sich Toyota für eine Teilung der Baureihen. Mit der Einführung des Land Cruiser 70 (J7) bekam der legendäre J4 zwar einen würdigen Nachfolger, das kernige Fahrwerk mit blattgefederten Starrachsen war jedoch vor allem in den USA und in Europa nicht nach jedermanns Geschmack. Deshalb stellte Toyota dem "Heavy Duty" eine komfortabler ausgelegte "Light-Duty"-Variante mit Schraubenfedern zur Seite, die besonders bei europäischen Kunden gefiel.

1990 schlug dann die Stunde des Land Cruiser 80 Station Wagon. Er trumpfte mit einem hochmodernen Fahrwerk samt Schraubenfedern auf und konnte nun auch mit permanentem Allradantrieb geordert werden. ABS sowie Airbags für Fahrer und Beifahrer waren ebenfalls an Bord. 1995 arbeitete der erste Diesel mit Vierventil-Technik unter der Haube, und1998 stand mit dem Station Wagon 100 bereits der Nachfolger in den Startlöchern.

Nach weiteren Detailverbesserungen präsentierte Toyota 2007 den aktuellen Station Wagon und zwei Jahre später den Land Cruiser 150, der sicherlich der modernste, sicherste und komfortabelste Land Cruiser ist, den es je gab. Und so war es nie einfacher, die Offroad-Legende sicher und kontrolliert über Stock und Stein zu dirigieren. Und das tun auch in Deutschland eine Vielzahl von Menschen, die das "Arbeitstier" beruflich nutzen – über 70 Prozent.