Die Amerikaner stehen auf deutsche Autos. Vor allem in den großen Städten an den Küsten haben BMW, Audi und Co. einen guten Ruf.

Der gute Lauf der deutschen Autobauer auf dem wichtigen US-Markt setzt sich fort. Prozentual zweistellige Verkaufszuwächse waren im Oktober eher die Regel als die Ausnahme. BMW-Nordamerika-Chef Jim O'Donnell warnte in dieser Woche aber davor, übermütig zu werden: "Unsere Händler müssen um jeden Verkauf kämpfen."

Vor allem Porsche sahnte nach einem schwachen Vorjahr kräftig ab. Während die Wirtschaftskrise die Kunden vergrault hatte, lockte sie die Neuauflage des Geländewagens Cayenne jetzt an. Auch der viertürige Panamera verkaufte sich blendend – und überholte den Klassiker 911. Die Verkäufe der Stuttgarter stiegen um 61 Prozent auf gut 2600 Wagen.

Konzernmutter Volkswagen landete mit dem neuen Jetta einen Volltreffer. Insgesamt ist die Kernmarke VW im Oktober knapp 20 100 Autos losgeworden, ein Plus von 18 Prozent. Fast die Hälfte davon entfiel auf die neu gestaltete Mittelklasse-Limousine. Neben dem Jetta verkauften sich vor allem der kompakte Golf, der kleine Geländewagen Tiguan und der exklusiv in Nordamerika vertriebene Minivan Routan deutlich besser. Dagegen fielen der große Geländewagen Touareg und der in die Jahre gekommene New Beetle merklich in der Gunst der Kundschaft.

VW ist die einzige deutsche Massenmarke in den Staaten; die anderen Hersteller spielen in der Premiumliga oder beschränken sich auf Kleinwagen wie Mercedes mit dem Smart und BMW mit dem Mini. Audi als Premiummarke des VW-Konzerns konnte sich um 11 Prozent auf 8100 Wagen steigern. Hier waren der kleine Geländewagen Q5 und die Mittelklasse-Limousine A4 die Renner. Die Ingolstädter sind die Senkrechtstarter unter den deutschen Herstellern. Im Gesamtjahr will Audi seinen Absatzrekord aus dem Jahr 2007 einstellen. Der direkte Rivale BMW verbesserte sich um 17 Prozent auf 19 300 verkaufte Autos. Die Bayern sind traditionell stark in den Vereinigten Staaten. Verkaufsschlager sind die klassischen 3er- und 5er-Baureihen sowie der große Geländewagen X5. Auch der kompakte 1er gewinnt immer mehr Fans.

Dagegen verlieren die Amerikaner das Interesse an Kleinwagen, seitdem die Spritpreise in der Krise gesunken sind. Die Verkäufe des Mini sanken um 5 Prozent auf knapp 4000 Wagen. Für den Smart entschieden sich nicht mal mehr 400 Kunden, womit der Niedergang des Zweisitzers in den Vereinigten Staaten anhielt. Gegenüber dem schon schwachen Vorjahr war das ein Rückgang von 45 Prozent.

Auch für Mercedes lief es unrund. Das Unternehmen verkaufte mit 18 400 Pkw nur ein paar mehr als im gleichen Monat des Krisenjahres 2009. Selbst die 700 Sprinter-Transporter hinzugezählt, lag das Plus nur bei fünf Prozent. Der Sprinter wird erst seit diesem Jahr unter dem Stern in den USA verkauft. dpa