Braunschweig. Ob Eigentümer oder Dieb - Im Auto der Zukunft könnte das eine neue Technik im Fahrersitz ermitteln - und im Zweifelsfall das Fahrzeug blockieren.

Das war die Ausgangslage der Forscher des Advanced Institute of Industrial Technology in Tokio: Jeder Po sitzt anders im Auto. Und anhand von speziellen Merkmalen wie dem maximalen Druck oder dem Kontaktbereich errechnet ein Gesäß-Scanner, ob tatsächlich der Eigentümer hinter dem Steuer Platz genommen hat. Das berichtet das Magazin „Technology Review“ in seiner aktuellen Februar-Ausgabe.

Der Gesäß-Scanner besteht aus einer Matte mit 360 Drucksensoren und wird in die Sitzfläche integriert. Alle 20 Millisekunden melden die Sensoren ihre Daten an einen Computer. Aus diesen Daten werden 39 unterschiedliche Merkmale berechnet und kontrolliert.

Die Kombination dieser Werte soll ein ebenso zuverlässiges biometrisches Merkmal sein wie der Fingerabdruck oder das Muster der Iris, behaupten die Forscher. Die Software erkennt demnach, wie stark sich die gemessenen Daten vom Referenzwert des wahren Autobesitzers unterscheiden – und entscheidet dann, ob der Wagen anspringt oder nicht.

Die Forscher stehen allerdings noch am Beginn ihrer Arbeit. In einer ersten Versuchsreihe mit sechs Personen wurde der richtige Besitzer noch in 2,2 Prozent der Fälle nicht identifiziert. Nur in 1,1 Prozent der Fälle ließ sich der Computer täuschen und erkannte eine falsche Person als Besitzer.

Im Vergleich zu Fingerabdruck-, Stimm- oder Iris-Scannern lasse sich der Sitzsensor weniger von Lärm, Licht oder Schmutz stören und sei bequemer, argumentieren die Forscher. In weiteren Versuchsreihen wollen sie jetzt die Fehlerrate auf null Prozent senken. Bis dahin können wir also noch getrost im Auto Platz nehmen, ohne dass der Gesäß-Scanner vielleicht doch irrtümlich unser Gefährt sperrt …ar