Mobiler Alltag: Bei einer Umfrage der Expertenorganisation Dekra unter 1600 Autofahrern beklagten sich drei von vier Befragten (77 Prozent), dass sich Radfahrer häufig über die Verkehrsregeln hinwegsetzen.

Fahrradfahrer stehen offenbar oft auf Kriegsfuß mit den Verkehrsregeln. Doch die geben der anderen Seite die Schuld. Denn andererseits wirft in der Umfrage mehr als jeder zweite Befragte (56 Prozent) den Autofahrern vor, zu wenig Rücksicht auf Radfahrer zu nehmen.

Genauso viele sind der Meinung, dass sich Autos und Fahrräder im Straßenverkehr häufig auf Kollisionskurs bewegen und Radler und Autofahrer oft keine Partner, sondern Gegner sind.

Insgesamt haben die Befragten keine gute Meinung über das Verhältnis der Radler zur Straßenverkehrsordnung. Noch nicht einmal jeder Fünfte (18 Prozent) ist der Meinung, dass sich Radfahrer "im Allgemeinen" an die Verkehrsregeln halten.

Selbst von den Befragten, die oft Fahrrad fahren, teilt jeder Vierte (25 Prozent) diese Ansicht. 44 Prozent aller Befragten beklagen, dass Radfahrer öfter Fußgänger in Gefahr bringen. Bei denjenigen, die oft das Fahrrad nutzen, sind es immerhin 41 Prozent.

In der Frage nach mehr Sicherheit für Fahrradfahrer sprachen sich zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) für den weiteren Ausbau des Fahrradnetzes aus, 63 Prozent versprechen sich Vorteile durch eine festinstallierte Beleuchtungsanlage an Fahrrädern und 60 Prozent plädieren für die Einführung einer Helmpflicht für Radfahrer.

59 Prozent wünschen eine intensivere Fahrradausbildung für Kinder, etwas wie einen Fahrradführerschein. Auf verhaltene Zustimmung trifft der Vorschlag, die Verkehrsverstöße von Fahrradfahrern konsequenter zu ahnden. Dafür sind nur 55 Prozent.

An der Umfrage nahmen 1600 Personen teil, die zur Hauptuntersuchung an eine Dekra-Niederlassung kamen.

Davon gaben 42 Prozent an, oft Fahrrad zu fahren; 47 Prozent steigen selten aufs Rad und 5 Prozent überhaupt nicht.