Mit dem Insignia Sports Tourer ist man sparsam unterwegs - Leider ist auch die Sicht beim Einparken reduziert

Er ist eine stattliche Erscheinung. Schon sein Auftritt vermittelt den Eindruck, dass er darauf aus ist, unter seinesgleichen tonangebend zu sein. Dass er das Zeug dazu hat, ließ der Testwagen erkennen, ein Insignia Sports Tourer.

Das Platzangebot im Fond fällt jedoch nicht so reichlich aus, wie von außen zu vermuten ist. Die geöffnete wuchtige Heckklappe und der Blick auf den weit ausladenden Stoßfänger, den sie freigibt, sind Teil der Erklärung, wie der respektable Korpus dieses Autos zustande kommt, den auch seine hohe Gürtellinie prägt.

Leider erschwert die Karosseriegestaltung samt der Position der Säulen, die das Dach tragen, dem Fahrer die Sicht nach links und rechts, vor allem aber zurück. Zentimetergenaues Einparken rückwärts kann zur schweißtreibenden Angelegenheit werden.

Eco Flex: Der Begriff ist das Kürzel für Opels Anliegen, Autos sparsamer und umweltfreundlicher zu machen; sowohl mit Dieselmotoren als auch mit Treibsätzen, die Benzin verarbeiten, aber eben auch per Hybridantrieb, Wasserstoff-Brennstoffzelle oder rein elektrischem Antrieb, für den Opels "Ampera" steht.

Der Testwagen bestätigte, dass Opels Eco-Flex-Sparversprechen gilt, auch wenn eine gewisse Anfahrschwäche beim Start mit bescheidener Drehzahl ein Handicap bleibt. Mit forschem Gasgeben und längerem Verbleiben in den unteren Gängen lässt es sich überspielen.

Sollte entsprechender Ehrgeiz im Spiel sein, ist Tempo 100 durchaus in knapp zehn Sekunden zu erreichen. Immerhin stehen sechs Gänge, von Hand zu schalten, zur Verfügung. Die aus Spargründen gewählte reichliche Übersetzung des sechsten Ganges muss im Fahrbetrieb sehr oft verlassen oder darf besser gar nicht erst gewählt werden. In der Stadt kommt selbst der fünfte Gang eher selten zu Ehren.

Wer einen Opel mit Sparversprechen wählt, ist aber ohnehin vermutlich nicht darauf erpicht, die Temponase immer vorn zu haben. Er will Spaß haben beim Fahren, den hat er, aber dieses Auto lässt ihn auch ausgesprochen ökonomisch unterwegs sein. Opel gibt für den Insignia Sports Tourer 2.0 CTDI ecoFlex als kombinierten Kraftstoffverbrauch 5,3 Liter auf 100 Kilometern an.

Und das Platzangebot? Erste Feststellung: In einem fast fünf Meter langen Sports Tourer rückt das nach hinten abfallende Dach großgewachsenen Fondpassagieren nicht so nahe wie bei der Insignia-Limousine. Der Eindruck täuscht nicht, dass es im Innenraum des Kombis irgendwie großzügiger zugeht, obwohl der Sports Tourer in der Länge nur acht Zentimeter, eine Handbreite, zulegte. Das Interieur entspricht wiederum ganz dem der Limousine. In einen Insignia Sports Tourer steigt man gern ein. Er ist gut ausgestattet, die Insassen genießen wahrhaft gediegene Fortbewegung.

Daran beteiligt ist das Fahrwerk, das Komfortansprüche befriedigt und gleichermaßen Erwartungen erfüllt, mit denen sich sportlich ambitionierte Fahrer hinters Lenkrad setzen. Federung und Dämpfung finden offensichtlich gut zueinander. Auch die Lenkung macht präzis, was der Fahrer will.

Die Anfahreigenheit des Selbstzünders, die der Spartugend geschuldet ist, gerät in Vergessenheit, sobald der Sports Tourer auf Trab gebracht wird. Da legt er los, wie man es von 160 Diesel-PS erwartet.

Es spricht für gute Manieren, dass bis zur Höchstgeschwindigkeit Motorgeräusche nur sehr gedämpft über den Innenraum herfallen. Neben dem Sparpotenzial ist die wirksame Geräuschdämmung zweifellos mitbeteiligt an der anhaltenden Karriere der Selbstzünder.