Sogar das Markenzeichen, Citroëns Doppelwinkel an der Heckklappe will offenbar darauf aufmerksam machen, dass beim DS3 etwas passiert ist.

Jeder der chromblitzenden Winkel, traditionell in gewohnter Eintracht eng beieinander, löst sich erstmalig aus dem brüderlichen Verbund und formt nun jeweils einen Buchstaben; der eine ein D, der andere ein S. Dazu gesellte sich eine Drei – DS3. Kesser Winkelzug der Designer.

Der Testwagen, ein DS3 mit 90-PS-Dieselmotor in der mittleren Ausstattungsvariante, macht zunächst darauf aufmerksam, dass das Auto grundsätzlich als Zweitürer für sich werben soll; eine Entscheidung, die ein Gewinn fürs Außendesign ist. Der DS3-Entwurf "hat was". Das unorthodoxe Karosseriedesign baut eine gedankliche Brücke zu Eigenwilligkeiten der Marke in den Fünfzigern. Auch das Interieur, das Spiel mit Farbkontrasten, geht eigene Wege. Ein DS3 erinnert an jene weit zurückliegende DS-Generation, die sich "außen und innen" wohltuend vom vergleichsweise konservativen Einerlei abhob, in dem sich Automarken über Jahre hinweg weitgehend wiederfanden.

Ausstattung und Technik eines DS3 machen einem Auto dieser Größenordnung Ehre. Beim Testfahrzeug sorgten dafür selbstverständlich sechs Airbags, dazu Bordcomputer, Geschwindigkeitsregler, elektrisch verstellbare Außenspiegel, Lederlenkrad inklusive Fernbedienung fürs Radio, Klimaanlage, getönte hintere Seitenscheiben plus Heckscheibe, LED-Tagfahrlicht und schließlich Ambientebeleuchtung. ESP gehört natürlich auch dazu.

Beim Entwurf des DS3 wurde viel für dessen optische Aufwertung getan. Die zweifarbige Karosserie und diverse Dekoreinsätze verschaffen dem Auto eine gefällige Ausstrahlung. Ein DS3 hebt sich von Seinesgleichen im Segment ab, ohne darauf aus zu sein, mit extremen Designübungen aus der Rolle zu fallen. Das trifft auch fürs anspruchsvolle Innenleben zu. Dem Cockpit verschafft vor allem der Kontrast zwischen schwarzem und weißem Klavierlack und reichlich Chromglanz eine feine Note. Auch Ledersitze und Lederlenkrad schmeicheln dem Ambiente.

Der Testwagen begnügte sich nicht mit dem "amtlichen" Durchschnittsverbrauch" (4,1 Liter). Mit rund fünf Litern ließ sich jedoch auskommen. Bei voller Fahrt auf der Autobahn liefen bei entsprechend hohem Dauertempo auch schon mal sieben bis acht Liter Diesel durch. 170 Kilometer pro Stunde lassen sich zügig erreichen, die Höchstgeschwindigkeit von 180 muss nach und nach "erarbeitet" werden.

Der DS3 scheint beweisen zu wollen, dass Citroën, eigentlich Wiege beeindruckend sanfter innovativer Fahrwerke, auch anders kann. Nicht abgefärbt auf den DS3 hat die verwöhnende Federung etwa einer Hydropneumatik à la Citroën DS oder eines modernen Hydractive-Fahrwerks à la C6. Seine eher steife Federung und die direkte Lenkung sind den Liebhabern temperamentvoller Kurvenhatz aber sehr willkommen, und solange die Fahrbahn ohne Makel ist, hat niemand Grund zu nörgeln. Sobald aber Kantiges unter die Räder gerät, lässt das Fahrwerk spüren, dass es darauf nicht überzeugend vorbereitet ist. Holpriges Kopfsteinpflaster mit Anspruch auf Denkmalschutz wohltuend glattzubügeln, gibt sich der DS3 gar nicht erst Mühe. Glatter Asphalt ist seine Domäne.

Man freut sich über die Sitze, die Fahrer und Beifahrer auf der (nicht großen) Sitzfläche und am Rücken angenehmen Seitenhalt verschaffen. Auf der Rückbank gibt es jedenfalls drei Sicherheitsgurte. Der Mittelplatz im Fond verlangt, dass derjenige, der dort sitzt, seine Füße links und rechts neben der bis in den hinteren Fußraum reichenden Mittelkonsole einsortiert. Man kann es auch so sagen: Die Außensitzenden müssen einen dritten Mitfahrer erdulden. Drei erwachsene Fondpassagiere sitzen alles andere als bequem. Dort aber werden vermutlich ohnehin Kinder Platz nehmen.

Der Umgang mit einem DS3 prägte immer wieder eine Überzeugung: In der Tat, dieses Auto "hat was". Es kommt anders daher als Konkurrenten im Segment, ist außen wie innen wirklich schön anzusehen und in Sachen Technik auf der Höhe der Zeit.