Der Phaeton ist automobile Top-Klasse. Dafür schluckt das neueste Modell als TDI erstaunlich wenig Sprit.

Ferdinand Piëch war es, der Volkswagens Sprung in die automobile Oberklasse verwirklichte. Seine damalige Vision, dass die Marke VW keinesfalls beim Passat enden dürfe, hat sich längst als wichtig und richtig erwiesen.

Die erhöhten technischen Anforderungen und Qualitätsmerkmale, die in der Oberklasse nun mal gefordert sind, ergaben hohe Abstrahl-Effekte und Vorteile auch für alle anderen, kleineren Modellreihen.

Darüber hinaus darf man die Sicht auf Volkswagens Start in der Oberklasse keinesfalls nur auf die Luxuslimousine Phaeton reduzieren. Auch Bentley, Bugatti, Touareg und selbst Audi profitierten technisch von dieser Höherpositionierung der Wolfsburger Marke. Nun ist allerdings der Phaeton – im Gegensatz zum Touareg – ein paar Jahre lang ein Sorgenkind gewesen. Das hat sich inzwischen gebessert. 2010 wurden immerhin 7500 Phaetons verkauft.

Man darf nicht vergessen, dass es lange dauert, bis eine Marke in diesem anspruchsvollen Top-Umfeld als Konkurrent von Mercedes-Benz oder BMW von den Kunden akzeptiert wird. Auch der Audi A8 hat lange gebraucht, bis er in diesem Premium-Segment fest etabliert war.

Der Phaeton bietet feinste Verarbeitung, Allradantrieb, Luftfederung, ein erstklassiges Infotainment-System, bequeme Sitze, eine sanft fächelnde Klimaanlage. Kurz: Luxuriöser, entspannter, angenehmer kann man auf längeren Touren mit einem Auto kaum reisen.

Trotz dieser Pluspunkte haben Mercedes und BMW noch immer gewisse Imagevorteile – wenn auch keinen Qualitätsvorsprung.

Der Phaeton ist ein ausgereiftes, komfortables und gleichzeitig unauffälliges Mobil speziell für lange Strecken. Dafür braucht man heutzutage jedoch weder einen Zwölfzylinder- noch einen Achtzylinder-Benziner, sondern es reicht allemal der ausreichend flotte, kultivierte und zeitgemäß sparsame V6-Diesel.

Diese Variante konnte im neuesten, aufgefrischten Phaeton rundherum überzeugen. Bei ruhiger Fahrweise auf der Autobahn mit Tempo 120 und beim Dahinrollen auf den Landstraßen genehmigte sich das TDI-Triebwerk gerade mal 6,4 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Im reinen Stadtverkehr sind es dann drei oder vier Liter mehr. Aber der Durchschnittswert mit einer Acht vor dem Komma ist für ein so großes Auto erstaunlich gut.