Auto der Woche: Eine Mischung aus SUV und Sportwagen in eigenwilliger Aufmachung: Unterwegs im Nissan Juke.

Erfolg macht mutig. Jedenfalls Nissan, das sich nicht nur als Begründer des Crossover-Genres bezeichnet, sondern nach dem unbestreitbaren Verkaufserfolg des kompakten Qashqai auch die Spitzenstellung in diesem Segment für sich reklamiert. Das ist für manchen eine Frage der Definition, doch für den japanischen Hersteller Anlass genug, mit dem Juke sein Angebot in diesem Genre nach unten hin abzurunden.

Der 4,17 Meter lange Baby-Crossover als Mischung von kompaktem SUV unten und coupéartigem Sportwagen oben setzt dabei im Kleinwagen-Segment völlig neue Akzente und polarisiert mit seinem eigenwilligen, für so manchen sicherlich gewöhnungsbedürftigen Blechkleid.

Im Innenraum setzen die Nissan-Designer das Sportwagen-Thema fort. Die auf den Fahrer zugeschnittene Kabine wird von einer lackierten Mittelkonsole dominiert, die an einen Motorradtank erinnern soll.

Die wichtigsten Instrumente sind gut ablesbar, und die Bedienung der Schalter und Knöpfe kann intuitiv erfolgen. Das zentral in der Mittelkonsole untergebrachte Informations- und Kontroll-Terminal ist ebenfalls kinderleicht zu bedienen, vorausgesetzt allerdings, dass man nicht allzu dicke Finger hat. Inbegriffen ist dort auch eine Fahrdynamikregelung, mit der man den Juke entweder in Richtung einer sportlichen oder einer mehr ökonomischen Fahrweise einstellen kann.

Die Sitze sind komfortabel und geben ausreichend Seitenhalt. Fahrer und Beifahrer verfügen über genügend Platz, hinten wird es in puncto Kopffreiheit bei etwas größer gewachsenen Passagieren allerdings recht knapp.

Für den Vortrieb sorgte in unserem Testwagen der bekannte 1,6-Liter-Basisbenziner mit 86 kW/117 PS. Das maximale Drehmoment von 158 Newtonmetern bei 4000 Umdrehungen pro Minute reicht in der Stadt und auch auf kurvenreichen Landstraßen alle Male aus, um ein zügiges Fortkommen zu ermöglichen. Vorausgesetzt allerdings, dass man das exakt abgestimmte manuelle Fünfgang-Getriebe fleißig arbeiten lässt.

Zwar bietet Nissan auch ein leistungsstärkeres 1,6-Liter-Triebwerk mit 140 kW/190 PS inklusive Allrad an, verlangt dafür aber gegenüber dem 1,6-Liter-Basispreis von 16990Euro über 4000 Euro mehr. Da muss schon überlegt werden, wie viel einem ein noch zweifelsohne größerer Fahrspaß wert ist.

In den höheren Ausstattungsvarianten findet man zahlreiche Komfort-Features, die den Einstiegspreis aber auch auf bis zu 19890 Euro hochtreiben. Dennoch ergibt sich unter dem Strich ein äußerst faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Und so ist der Juke für all diejenigen, die keine Lust mehr auf konventionelle Schrägheck-Limousinen haben, zumindest eine Probefahrt wert.