Auto-Markt: Seit Juni ist das Golf-Cabrio da. Elektronische Systeme schützen bei Überschlägen. Überrollbügel gibt es nicht mehr. Ideal: Blue-Motion.

Wieso hat Volkswagen eigentlich ein Jahrzehnt lang kein Golf-Cabrio angeboten? Unverständlich. Vor allem deshalb, weil diese Frischluft-Modelle seit der Premiere 1979 eine treue Kundschaft hatten. Fast 700000 Exemplare wurden verkauft.

Der über dem Cockpit aufragende Überrollbügel, der die Insassen bei eventuellen Überschlägen schützen sollte, sah zwar etwas putzig aus. Er sorgte indes dafür, dass dieses Frischluft-Modell in der Umgangssprache den liebevollen Zusatznamen "Erdbeerkörbchen" erhielt.

Nun ist seit Juni das neue Golf-Cabriolet da: bügelfrei! Der "Henkel" ist weg. Das sieht nun deutlich besser aus. Sollte wirklich mal ein Unfall drohen, dann sichert ein in Millisekunden aus den Karosserie-Tiefen herausschnellender Überrollschutz die Passagiere.

Und wie läuft es mit dem wichtigsten Cabrio-Kriterium? Dem Dachmechanismus? Alles top. Das Stoffverdeck, das wie eine schicke Mütze wirkt, verschwindet in neun Sekunden – per Knopfdruck aktiviert – im Heck und ist ebenso flink wieder zu schließen. Trotz des Stoffdachs geht es im Innenraum – das ist ein dicker Pluspunkt – erstaunlich geräuscharm zu. Die Dämmung ist exzellent.

So darf man dieses Oben-ohne-Modell durchaus als Allroundauto für alle Wetterlagen ansehen. Der VW-Klappdach-Typ Eos – ein Mix aus Coupé und Cabrio – ist somit eigentlich entbehrlich. Ob er bleibt?

Klar: Das neue Golf-Cabrio bietet alle Herrlichkeiten des Offenfahrens. Man sieht mehr, der Duft von Wasser und Holz, Erde oder Blüten weht heran. Die Sonne prickelt im Gesicht und der frische Wind streichelt die Haut. Pures Vergnügen für den, der zu genießen versteht.

Cabriofahren – das muss immer mal wieder betont werden – bezieht seine besondere Note vor allem aus dem Dahingleiten. Rasen in einem Cabrio? Unmöglich. Zu dieser Passion für entspanntes Reisen passt ideal eine ganz aktuelle Motorisierung: Den Golf gibt es auch in Blue-Motion-Version.

Der 1,6-Liter-Dieselmotor mit einer Start-Stopp-Automatik drückte bei unseren Tests den Schnittverbrauch auf knausrige 4,8 Liter! Die -Emission liegt bei 117 Gramm pro Kilometer. Das ist ein gutes Gefühl für Leute, die sich den Spaß am Autofahren bewahren wollen und dennoch umweltbewusst denken.