Auto-Markt: Eingefleischte Van-Anhänger müssen sich umstellen. Der 1984 eingeführte Chrysler Voyager, ist ab sofort nur noch unter dem Namen “Lancia Voyager“ erhältlich.

Die Umbenennung ist die Konsequenz aus der Übernahme des US-Autobauers Chrysler durch die Fiat-Gruppe, die sich dadurch nicht nur als ein weltweit führender Automobilkonzern positionieren, sondern auch ihre seit Jahrzehnten schwächelnde Marke Lancia aufpäppeln will.

Erklärtes Ziel neben Kosteneinsparungen bei Planung, Produktion und Marktausweitung ist die Verschmelzung des italienischen Designs mit dem "American Way of Life". Denn der Voyager ist mit seiner Gesamtlänge von 5,22 Metern, zwei Meter Breite und 1,75 Meter Höhe sowie einem Radstand von satten 3,08 Metern ein echter Amerikaner. Und ist es nach seiner Umbenennung auch geblieben. Die Voyager-Fans können also aufatmen.

Bis auf eine neue Front im typischen Lancia-Stil mit dem Logo der Marke in der Mitte, großen Xenon-Hauptscheinwerfern und in die Lüftungseinlässe des Stoßfängers integrierten Nebelscheinwerfern ist das Blechkleid kaum verändert. Und auch im Innenraum gibt es nicht so viel Neues, das man als italienisches Flair bezeichnen könnte.

Dafür hat er seine Stärken behalten. Nämlich seinen mindestens 934Liter großen Kofferraum, der sich durch Versenken der zweiten und dritten Sitzreihe auf 3912 Liter vergrößern lässt, und seine Flexibilität bei der Bestuhlung, die in der Dachreling untergebrachten zwei Querträger und die beiden elektrischen Schiebetüren. Das Konzept, obwohl nun schon einige Jahre alt, ist nach wie vor stimmig.

Darüber hinaus ist das auch vorher schon komplette Sicherheitspaket – unter anderem mit jetzt mehrstufig auslösenden Fahrer- und Beifahrer-Airbags – nochmals verbessert und auch die Serienausstattung erweitert worden. Mit dem Einstiegspreis 39900 Euro und dem Preis-Leistungs-Verhältnis schlägt der Voyager seine Wettbewerber – gleichgültig, ob mit dem für dieses Modell neuen 3.6-V6-Pentastar-Benzinmotor (208 kW/283 PS) oder dem 2.8-CRD-Multijet-Selbstzünder, der es auf 120 kW (163 PS) bringt.

Trotz Überarbeitung des Fahrwerks und erheblicher Investitionen in die Geräuschdämmung: Einen Fahrkomfort, der europäischen Ansprüchen genügt, erreicht der Voyager nicht. Nach wie vor entpuppte sich das von uns gefahrene Dieseltriebwerk als recht laut und gab kurze Bodenwellen sowie kleinere Unebenheiten recht ungefiltert an die Insassen durch. Für amerikanische Highways kein großes Problem. Doch um endgültig in Europa anzukommen, sollten die Ingenieure dieses Kapitel nochmals überarbeiten.