VW auf der IAA: Europas größter Autobauer Volkswagen will für die IAA seine gesamte Flotte auf Hochglanz polieren – und einen Blick in die Zukunft des Autos ermöglichen.

Allein die Kernmarke VW zeigt zwischen dem 15. und 25. September in der Halle 3 des Frankfurter Messegeländes 54 verschiedene Modelle und Ausstattungsvarianten. Auf 9000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ist der gesamte Fuhrpark mit dem VW-Emblem zu sehen. Die Besucher können in 74 Autos zu Probefahrten über das Messegelände starten.

Zentrale VW-Neuheit auf der diesjährigen IAA ist der Stadtflitzer Up, der im Dezember in Europa auf den Markt kommt. Daneben sollen die zweite Auflage des Beetle und die überarbeitete Version des kleinen Geländewagens Tiguan potenzielle Käufer anlocken. Nach Auskunft der Wolfsburger Konzernzentrale geben außerdem mehrere virtuelle Präsentationen auf einer 30 Meter langen interaktiven "Innovation Wall" einen Ausblick auf das Auto von morgen. Nähere Einzelheiten wollte Volkswagen dazu vor Messebeginn aber noch nicht verraten.

Eines ist aber bekannt: Volkswagen präsentiert auf der IAA "Nils". Die Studie eines einsitzigen Elektro-Fahrzeugs zeigt, wie sich die Ingenieure die urbane Welt von morgen vorstellen: Mit Alu-Karosserie, Flügeltüren und freistehenden Rädern völlig emissionsfrei und geräuschlos in Richtung Zukunft. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesverkehrsministerium.

"Nils ist in der Tat ein Fahrzeug, das die Zukunft vorausnimmt. Er wirkt, als hätte ihn jemand aus dem Jahre 2030 in die Gegenwart projiziert. In dieser Studie verschmelzen Nachhaltigkeit, Design und Lifestyle zu einer neuen Allianz. Ein Hightech-Fahrzeug sehr realistisch konzipiert", so Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg. "Das Ziel des Projektes Nils ist es, ein technisch konkretes und wirtschaftlich tragfähiges Fahrzeugkonzept für die Mikromobilität zu erarbeiten, das den Individualverkehr dank Elektroantrieb effizienter und umweltverträglicher gestaltet."

Mit einer Reichweite von 65 Kilometern würde der 130 Kilometer pro Stunde schnelle Nils in Deutschland für die Mehrzahl der beruflichen Pendler das ideale Fahrzeug sein; denn 73,9 Prozent aller beruflichen Pendler, so das Statistische Bundesamt, legen auf dem Weg zur Arbeit weniger als 25 Kilometer zurück.

Nils ist nur 3,04 Meter lang, rund 50 Zentimeter kürzer als der neue Up von Volkswagen. In der Breite von Rad zu Rad misst Nils 1,39 Meter; die Karosserie selbst ist nur 86 Zentimeter breit. Hoch ist die Studie 1,20 Meter. Ein Porsche 911 bringt es auf 1,31 Meter. Dazu Ulrich Hackenberg: "Trotz der kompakten Dimensionen erfüllt die Studie zum Beispiel sämtliche Sicherheits-anforderungen an moderne Fahrzeuge. Pendler wären also nicht nur umweltschonend, sondern auch sehr sicher mit diesem Auto unterwegs."

Das Grundlayout entspricht einem Formel-1-Boliden: Fahrer in der Mitte, Motor hinten, Alu-Räder freistehend. Mit seinen 460 Kilogramm und dem 15-kW-E-Motor beschleunigt Nils in knapp elf Sekunden auf Tempo 100. Die Batterie ist nach zwei Stunden an einer normalen Steckdose voll aufgeladen. um