Die Erscheinung eines TT Coupé ist zunächst Verführung pur. Vermutlich lässt sich kaum jemand finden, der nicht sogleich in einem solchen Auto Platz nehmen möchte.

Die Begeisterung für ein Sport-Coupé erschließt sich kaum über automobilen Nutzwert. Das Sagen hat das Gefühl. Wer sich ihm hingeben kann, dem beschert dieses Auto Freude.

Halt! Eine Einschränkung gibt es noch: Wer erwartet, dass ein Sportwagen auch wie ein solcher klingt, sollte vielleicht besser keinen TT mit dem TDI-Kürzel am Heck wählen. Dieselmotoren ist nun mal schwerlich ein Sound abzuringen, der ins Ohr geht. Aus den beiden dicken Endrohren der Abgasanlage des Testwagens grummelte es unspektakulär.

Das ändert sich etwas, wenn die Sporttaste gedrückt und vehement Gas gegeben wird. Aber mit einem Benziner kann das Klangbild eines Diesels nun mal nicht konkurrieren. Dafür punktet das TT TDI Coupé mit imponierendem Drehmoment und schier unglaublicher Sparsamkeit.

Einerseits geht das TDI-Coupé zügig zur Sache, wenn das Sportwagen-Temperament herausgefordert wird, andererseits weckt das Auto aber auch Lust an beschaulichem Umherfahren, das obendrein zu erstaunlichem Spartarif zu haben ist. Mit einem Durchschnittsverbrauch von rund fünf Liter Diesel war sogar im Stadtverkehr auszukommen, sofern gelassener Fahrstil konsequent Vorrang hatte. Bei präzise gehaltenem konstantem Tempo 120 auf der Autobahn registriert der Bordcomputer genau 5 Liter je 100 Kilometer. Hoch lebe der Dieselantrieb!

Beschränkte Bewegungsfreiheit in urbanem Umfeld widerspricht der Natur eines TT. Sein Bewährungsfeld sind Autobahnen, noch eher aber solche Landstraßen, deren häufige Kurven und Spitzkehren dynamischen Richtungswechsel fordern, bei dem das ganze Können des Fahrwerks und die Vorzüge des Quattro-Antriebs zur Geltung kommen.

Das puristische Innenleben einstiger Sportwagen, dem in Fan-Kreisen beim Schwelgen in Erinnerungen gern nachgetrauert wird, erfährt im Audi TT Coupé überzeugende Umkehr. Hier ist Komfort rundum angesagt, bei der Ausstattung S-line (Testwagen) erst recht. Umfassender Verwöhnung können sich vor allem Fahrer und Beifahrer hingeben. Das Cockpit, übersichtlich und schick, ist eine Augenweide.

Alle Anzeigen im TT, klar ablesbar, liegen im Fahrerblick. Tasten und Drehregler, haptisch gestaltet, lassen sich mühelos erreichen und bedienen. Beim Testwagen waren beispielsweise Bergfahrassistent (kurzes Festhalten der Bremse im Anfahrmoment), Geschwindigkeitsregelanlage und die Reifen-Kontrollanzeige an Bord, die signalisiert, wenn sich der Abrollumfang eines Reifens verändert, was auf Druckverlust schließen lässt.

Audis TT Coupé 2.0 TDI quattro tritt nicht zuletzt den überzeugenden Beweis an, dass Sportwagen und Dieselmotor durchaus miteinander harmonieren. Solche Partnerschaft, lange Zeit nicht für möglich gehalten, scheitert beileibe nicht am fehlenden typischen Sportwagen-Sound. Denken wir doch einfach mal ans Morgen.