Neuer Name, neues Glück: Der Nachfolger des Opel Vectra heißt Insignia. Die Käufer bevorzugen ihn als Kombi, den Sports Tourer.

Welch eine Zitterpartie um Opel ist glimpflich überstanden! Dass diese einst so volkstümliche, so erfolgreiche Marke während all dieser Existenzkämpfe, die ihr die Konzernmutter General Motors aufgezwungen hat, überhaupt noch gute Autos bauen konnte, ist ein Wunder. Auf dem Höhepunkt der Krise kam 2008 der neue Insignia auf den Markt. Komplizierter kann eine Premiere kaum laufen. Da war es dann mehr als eine Genugtuung für die Opelaner und sicher auch ein Stück Überlebenshilfe, dass die Motorjournalisten den Insignia zum "Auto des Jahres 2009" wählten und zusätzlich zum "Auto der Vernunft". Keine Frage: Der Nachfolger des Vectra ist ein rundum gelungener, beachtlicher Wurf, der das Markenzeichen – den Blitz – wieder zum Qualitätssymbol macht. Der Insignia hat einen gefälligen Auftritt, ist deutlich größer als der nüchterne Vectra, solide verarbeitet, er ist sicher (adaptives Fahrlicht), bietet viel Komfort, gute Sitze und eine lobenswerte Ausstattung, obwohl die Innenraum-Materialien nicht ganz so hochwertig wirken wie bei einigen Konkurrenten.

Das Einstiegsmodell als 1,8-Liter-Benziner (ab 23 000 Euro) findet kaum Käufer (2 Prozent). Drei Viertel der Kunden entscheiden sich indes für den sparsamen, robusten Zweiliter-Diesel, den man sich allerdings etwas kultivierter und agiler gewünscht hätte.

Eine klare Mehrheit wählt den Insignia als Sports Tourer, so heißt jetzt die Kombi-Variante. Ihr Transportvolumen ist zwar deutlich geringer als beim Vorgänger Vectra-Caravan, aber – sind die 300 Liter Volumen weniger wirklich so wichtig? Man sollte nicht alles unter Nutzwert-Aspekten betrachten.

Opel bietet mit dem Insignia jedenfalls wieder ein Mittelklasseauto, das auf der Höhe der Zeit ist.