Wulften/Katlenburg-Lindau. Neben der neuen Waldorfschule soll auch ein Kindergarten gebaut werden - allerdings wohl nicht in Wulften. Was Eltern jetzt wissen müssen.

Immerhin: Ende September soll es losgehen im Marie-Steiner Kindergarten (Freier Waldorfkindergarten in Gründung) des Fördervereins der Gründungsinitiative einer Freien Waldorfschule mit einem Freien Waldorfkindergarten am Harz. Ob auch in der geplanten Waldorfschule nach den Sommerferien der Unterricht starten kann, ist noch ungewiss. Klar ist aber: Beide Einrichtungen werden nicht wie geplant in Wulften umgesetzt. Sondern in Katlenburg-Lindau. Genauer gesagt am Dutberg, einem Gebiet, das zum Teil zu Wulften und zum Teil zu Katlenburg-Lindau gehört und sich im Eigentum der Landesforst befindet.

Waldorfschule im Harz: Schulpläne in Wulften gescheitert?

Ursprünglich hatten die Organisatoren geplant, ihre Schule in Wulften zu eröffnen. Doch, so Simone Grenz, Vorsitzende des Fördervereins, habe es sich in Wulften schwierig gestaltet, geeignete Räume zu finden, ohne zu viel investieren zu müssen und einen reibungslosen Start zu gewährleisten.

Immerhin: Elf von den geforderten zwölf Anmeldungen sind aber vorhanden, deswegen sei man weiter zuversichtlich. Doch sei man in Gesprächen mit dem Bürgermeister der Stadt Katlenburg-Lindau, Ahrens, bezüglich einer Waldorfschule auf offene Ohren gestoßen. Eventuell, so der Tenor, könne eine Waldorfschule in der Katlenburg untergebracht werden. Es sei zwar sportlich, so Grenz, ab August eine Eröffnung zu planen, aber nicht ganz ausgeschlossen.

Ein Waldorf-Waldkindergarten entsteht

Simone Grenz (Erste Vorsitzende Förderverein), Christine Heidelberg (Erzieherin), Conni Pahnke (zweite Vorsitzende Förderverein) und Henning Socher-Borghardt (Zimmerei Celle) (von links) vor einer Schutzhütte, wie sie in Waldkindergärten verwendet wird.
Simone Grenz (Erste Vorsitzende Förderverein), Christine Heidelberg (Erzieherin), Conni Pahnke (zweite Vorsitzende Förderverein) und Henning Socher-Borghardt (Zimmerei Celle) (von links) vor einer Schutzhütte, wie sie in Waldkindergärten verwendet wird. © HK | Privat

Es handelt sich bei dem geplanten zusätzlichen Kindergarten um einen Waldkindergarten. Der Grundgedanke des Waldkindergartens ist, den Kindern einen Raum zu geben, in dem ganzheitliche Erfahrungen gemacht werden können und ein selbstverständlicher Bezug zur Natur hergestellt wird.

Wir freuen uns, dass alle dem Vorhaben Waldorf-Waldkindergarten positiv gegenüber stehen.
Simone Grenz - Erste Vorsitzende des Fördervereins, über das Projekt Waldorf-Kindergarten

Im Gespräch mit dem Harz Kurier berichtet die erste Vorsitzende der Gründungsinitiative, Simone Grenz, dass man froh sei, einen passenden Ort gefunden zu haben. Für einen Waldorf-Waldkindergarten benötige man ein Areal ohne Totholz und mit Mischwald. Ein formales, allerdings noch nicht offizielles Okay, habe es seitens des regionalen Landesamtes für Schule und Bildung (RLSB) gegeben, das auch bei der Ortsbegehung mit dabei war, wie auch der Landesforst, der Bürgermeister von Katlenburg-Lindau, Uwe Ahrens, ein Landwirt (wegen des Zuwegerechts) und der Landkreis Northeim. „Wir freuen uns, dass alle dem Vorhaben Waldorf-Waldkindergarten positiv gegenüber stehen“, so Grenz.

Platz für 15 Kinder im Waldorf-Waldkindergarten

Platz sei vorhanden für 15 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren, fünf verbindliche Anmeldungen gebe es schon, das ist auch die Zahl der Mindestanmeldungen für die Gründung. Vorrangig sollen zunächst Kinder aus Wulften und Katlenburg aufgenommen werden, grundsätzlich könnten aber auch Kinder aus anderen Ortschaften angemeldet werden. Mit im Team des neuen Kindergartens ist unter anderem der Erzieher Moritz Behrendt, der schon seit drei Jahren als Erzieher im Waldorf-Kindergarten in Thale gearbeitet und einen Teil der Waldorf-Ausbildung absolviert hat. Zwei weitere Mitarbeiterinnen komplettieren das Team, eine Erzieherin und eine Erzieherin und Heilpädagogin. Da der Kindergarten von 8 bis 14 Uhr geöffnet hat, teilen sich die Mitarbeiter die Stunden.

Schutzhütte ist autark

Der Bauantrag für die Schutzhütte, einem speziell gebauten 36 Quadratmeter großem Bauwagen mit Küche, WC, einer Hochebene, einem Platz zum Essen und Garderobe, sei in Bearbeitung. Die Schutzhütte sei dann autark, mit eigener PV-Anlage und Frischwassertanks. Ebenfalls ist für den notwendigen Notraum gesorgt, der bei Extremwetterlagen in der Gemeinde Katlenburg-Lindau zur Verfügung steht. Im Waldorf-Kindergarten soll auch eine FSJ-Stelle (Freiwilliges Soziales Jahr oder Freiwilliges Ökologisches Jahr) geschaffen werden. Wer Interesse hat, kann sich bei Simone Grenz melden. Bezüglich des FSJ arbeite man mit dem Verein Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiner (Karlsruhe) zusammen.

Infoabende zum Waldorf-Kindergarten und -Grundschule

Für interessierte Eltern wird es am Freitag, 19. April, um 18.30 Uhr einen Infoabend zum Waldorf-Kindergarten in Wulften, Tieberg 8 geben. Der künftige Erzieher, Moritz Behrendt, wird über den Waldorfkindergarten und die Elemente der Waldorfpädagogik berichten. In der nächsten Woche am Montag, 22. April, soll um 18.30 Uhr ebenfalls in Wulften, Tieberg 8 ein Infoabend zum Thema Waldorf-Schule stattfinden.

Um besser planen zu können, wird um Anmeldung gebeten bei Simone Grenz unter der Telefonnummer 0152-52305179. Informationen unter www.fws-ah.de.