Bad Sachsa. „Magie der Träume“ heißt die Show, mit der Christof Lauer und Kathrin Steinmetz das Publikum im Harz verzaubern wollen. Ein Interview.

  • Christof Lauer und sein Team kommen mit der Illusionsshow „Magie der Träume“ nach Bad Sachsa
  • Das Drehbuch und die Choreografie stammen von seiner Assistentin Kathrin Steinmetz
  • Lauer ist fasziniert von Illusionen und zaubert seit seiner Kindheit
  • Im Interview sprechen die beiden über Lauers Verwandlung zum Showmaster und den Glauben an Magie

Der Magier Christof Lauer kommt aus seiner Zauberwerkstatt am Brocken nach Bad Sachsa, um dort mit seiner Show „Magie der Träume“ das Publikum zu verzaubern. Mit dabei hat er seine Assistentinnen Kathrin Steinmetz, Marloes Tadje, Nathalie Gebhardt, Magdalini Koni und Lea Steinmetz. Mit Ton und Licht untermalen Tommes Schülke und David Selbmann die einzelnen Szenen, die von einem Nachmittag im Park über 1001 Nacht und Piraten zum Zauber des Varieté reichen.

Script und Choreografien stammen von Assistentin Kathrin Steinmetz - sie ist auch diejenige, die mit auf der Bühne steht, wenn mit Feuer hantiert wird. Neben Zaubertricks und Illusionen erwarten das Publikum bunte Kostüme, Tänze, Säbelkämpfe und mehr.

Auch interessant

Wie aus Christoph Lauer ein Showmaster wird

Die erste große Verwandlung des Abends geschieht allerdings hinter den Kulissen, wenn aus Christof Lauer der Magier wird. „Er hat dann eine Ausstrahlung wie 1000 Sonnen“, beschreibt Kathrin Steinmetz, die seit 2017 mit Lauer zusammenarbeitet. Gemeinsam erarbeiteten die beiden die erste abendfüllende Illusionsshow „Eine Reise durch die Welt der Magie“. Während der Corona-Pandemie entstand die Show „My Magical Times“ - eine Kombination aus Theater und Zauberkunst. Christofs Assistentin Kathrin Steinmetz schrieb das Buch, führte Regie und choreografierte die Tänze. Mit 20 Großillusionen und elf Mitwirkenden führten sie die Show 2022 in Quedlinburg auf.

Was die Zuschauerinnen und Zuschauer im aktuellen Programm erwartet und was das Faszinierende an Magie, Illusionen und Träumen ist, verraten Christof Lauer und Kathrin Steinmetz im Interview.

Der Magier Christof Lauer aus Königshütte und seine Assistentin Kathrin Steinmetz kommen mit der Show „Magie der Träume“ nach Bad Sachsa. Der Magier Christof Lauer beschwört einen Tisch ...
Der Magier Christof Lauer aus Königshütte und seine Assistentin Kathrin Steinmetz kommen mit der Show „Magie der Träume“ nach Bad Sachsa. Der Magier Christof Lauer beschwört einen Tisch ... © HK | Katharina Franz

Magier Christof Lauer und Drehbuchautorin Kathrin Steinmetz im Interview

Haben Sie im Jahr Ihres 11. Geburtstags Eulenpost bekommen?

Nein, das war nicht so. Bei mir hat es mit einem Zauberkasten angefangen, aber da war ich jünger. Das war so in der zweiten, dritten Klasse.

Was ist in so einem Zauberkasten alles drin?

Das ist ein Spielzeugkasten, in dem ein paar Tricks drin sind.

Kartentricks?

Mit Karten, mit kleinen Häschen oder mit einem Seil.

Hätten Sie Hogwarts, die wohl bekannteste Schule für Hexerei und Zauberei in Europa, gerne besucht?

Ich bin jetzt nicht so der Harry-Potter-Fan. Es ist eher so die Magie von Zaubershows, bei denen man ja auch weiß: Das ist keine echte Magie, sondern Kunst.

Was fasziniert Sie an Zaubertricks?

Bevor ich den Zauberkasten gekriegt habe, habe ich einen Zauberer gesehen und mich hat fasziniert, dass der etwas konnte, das keiner versteht. Und letztendlich, wenn man dann weiß, wie es geht und das selber macht, dann ist das ja auch wieder so. Dass die Leute alle staunen und nicht wissen, wie macht der das - das ist das Faszinierende für mich.

Der erste Auftritt war ein Talentfest in der Schule. War Ihre Vorführung damals vergleichbar mit dem, was Sie heute machen?

Ähnliche Sachen sind jetzt immer noch da. Aber es hat sich natürlich in den 20 Jahren weiterentwickelt.

Wie reagieren Mitschüler auf so ein Hobby?

Die waren erstmal total fasziniert, dass ich sowas mache, dass ich sowas kann - nicht nur die Mitschüler, auch die Lehrer. Denn ich bin eher so der ruhigere Typ, auch in der Schule. Und dann stelle ich mich plötzlich auf eine Bühne. Das hat viele überrascht.

Wie viel geben Sie von sich selbst preis, wenn Sie auf der Bühne stehen?

Viele sagen, dass ich ein ganz anderer Mensch bin, wenn ich auftrete.

Ist der echte Christof denn dieser Show-Christof oder der ruhige Typ?

Das ist eine gute Frage. Wahrscheinlich gehören beide zusammen.

... und lässt ihn schweben.
... und lässt ihn schweben. © HK | Katharina Franz

Ihr erster öffentlicher Auftritt war im Jahr 2000. Seitdem hat das Internet an Bedeutung gewonnen. Heutzutage kann man alles googeln. Wie hält man trotzdem Illusionen aufrecht?

Es gibt Leute, die einfach staunen, die sich darauf einlassen, die gar nicht wissen wollen, wie das geht. Und dann gibt es die, die ganz genau aufpassen, wie das geht, die vielleicht auch googeln.

Zu welcher Gruppe gehören Sie, wenn Sie sich eine Zaubershow von einem Kollegen ansehen?

Wenn ich im Publikum bin bei anderen Zauberern, lasse mich auch gerne verzaubern. Ich weiß zwar bei ganz vielem, wie das geht, aber ich achte dann mehr darauf, wie der das vorführt, wie der das präsentiert, mit welcher Musik und wo weiter. Und manchmal gibt es Sachen, von denen ich nicht weiß, wie es geht und ich will es auch eigentlich gar nicht wissen und ich google da auch nicht nach, weil über manche Sachen möchte ich wirklich staunen.

Ist das ein Appell an das Publikum in Bad Sachsa, sich auf die Show einzulassen?

Genau, sich verzaubern zu lassen.

Für Ihre Show kündigen Sie Großillusionen an. Ab wann spricht man von einer Großillusion?

Eine große Illusion ist immer das, wenn man mit Menschen zaubert, also wenn meine Assistentinnen ins Spiel kommen. Wenn ich sie schweben, erscheinen oder verschwinden lasse oder sie durchsäge oder verbrenne.

Das Ankündigungsplakat für Ihre Show in Bad Sachsa sieht nicht so aus, als wäre es eine Show für Kinder. An welches Publikum richtet sich Ihre Show?

Die Show richtet sich schon hauptsächlich an Erwachsene. Aber es passiert nichts dramatisch Schlimmes.

Kathrin Steinmetz: Es liegt im Ermessen der Erwachsenen, ab wie viel Jahren sie ihre Kinder in diese Zaubershow mitbringen. Ich würde sagen, so ab zehn, elf Jahren verstehen Kinder die Zusammenhänge in der Show. In der Piratzenszene sterben zwei, aber ohne Blut, und im Finale zeigen wir einen Ballett-Tanz, in dem wir zwar sexy angezogen sind, aber man muss keine Angst haben, dass da etwas verrutscht und man etwas sieht, das nicht für Kinder geeignet ist.

Zieht sich eine Geschichte wie ein roter Faden durch die Show?

Kathrin Steinmetz: Ja, wir haben unsere Träumerin Elaina. Sie erbt das Haus ihrer Großmutter und findet heraus, dass ihre Familie Traumwandler sind. Das heißt, sie können in die Geschichten der Traumtagebücher eintauchen und eben Träumer durchleben, aber auch verändern - zum Positiven und zum Negativen. In der Show taucht sie immer wieder in verschiedene Geschichten ein und das sind die einzelnen Szenen.

Kathrin, diese Geschichte stammt aus Ihrer Feder. Wie kann man ich mir den Entstehungsprozess vorstellen? Denken Sie sich die Geschichte aus und Christof ergänzt dann seine Illusionen?

Kathrin Steinmetz: Es war andersrum. Da das hier ein Best of ist aus allen Shows, die wir bisher gemacht haben, stand ja schon ein bisschen etwas fest, was wir beibehalten.

Die Show heißt „Die Magie der Träume“. Warum sind Träume für Sie magisch?

Kathrin Steinmetz: In den Träumen können wir das ausleben, was wir im wahren Leben vielleicht nicht ausleben können. Träume sind eine Flucht. Wenn man abends die Augen zumacht und träumen kann, fällt alles ab und man kann sich an den schönsten Strand träumen. Deswegen sind Träume meiner Meinung nach so wichtig, weil sie die Fantasie anregen, sodass wir nicht nur in unserem Alltag bleiben, sondern auch sagen ‚Hey, ich möchte ein bisschen mehr vom Leben‘. Und dann träume ich mich dahin und vielleicht entstehen so Ziele und Wünsche, die wir dann einfach erreichen können, weil wir sie uns einmal erträumt haben.

Auch interessant

Kathrin, wie wird man Assistentin eines Zauberers?

Kathrin Steinmetz: Wir waren Arbeitskollegen und dann hat Christof eine Assistentin gesucht. Erst sollte es zu Vertretungszwecken sein. Dann hat er mich mit der ganzen Zauberei so verzaubert, dass ich gesagt habe, ich würde gerne bleiben.

Und jetzt entwickeln Sie die Choreografien und führen Regie. Was muss man dafür mitbringen?

Kathrin Steinmetz: Ganz einfach gesagt: Bock. Denn es ist extrem viel Arbeit. Aber da ich sowieso sehr fantasiereich bin, fällt es mir gar nicht so schwer, mir eine Geschichte auszudenken.

Wie viel Mut braucht man, um bei den Kunststücken mitzumachen, sich verbrennen und durchschneiden zu lassen?

Es ist ja nur eine Illusion, aber gut, manches ist vielleicht schon ein bisschen gefährlich, wenn ich nicht aufpasse oder die Assistentin nicht aufpasst.

Kathrin Steinmetz: Ich vertraue ihm, dass er das alles in der Geschwindigkeit macht, dass alles passt. Ich glaube, man braucht weniger Mut als einfach diese Neugierde und diesen Spaß daran. Der Rest kommt, sobald man auch weiß, wie es funktioniert und was man machen muss.

Gibt es etwas, das Sie noch erreichen möchten als Magier?

Ein eigenes Zaubertheater, vielleicht im Harz. Das wäre nochmal so ein Ziel.

Magier Christof Lauer und sein Team treten mit der Illusionsshow „Magie der Träume“ von Kathrin Steinmetz am Samstag, 20. April, ab 19.30 Uhr im Kurhaus in Bad Sachsa auf. Tickets gibt es an der Abendkasse.

Lesen Sie mehr Geschichten aus Bad Lauterberg, Bad Sachsa, Walkenried und dem Südharz: