Göttingen. Die Entsorgung von Biomüll ist im Altkreis Osterode seit der Fusion mit Göttingen ein schwieriges Thema. Jetzt gibt es neue Zahlen.

Die Kreisfusion von Göttingen und Osterode im Jahr 2016 war mit einer Reihe von Herausforderungen verbunden. Ein Thema, was jedoch ganz besonders für Unzufriedenheit und Diskussion gesorgt hat, ist die Harmonisierung der Abfallwirtschaft. Vor allem die Entsorgung des Grünmülls hat die Gemüter erhitzt.

Bewohner im Altkreis Osterode waren wenig überzeugt vom Göttinger Modell, dass Biomüll in sogenannten Komposttonnen an die Straße gestellt wird. Das Osteroder Modell - bei dem Grünmüll regelmäßig zu Sammelstellen gebracht werden konnte - wurde hingegen als zu teuer kritisiert. In mehreren Gutachten wurde die kontroverse Sachlage untersucht und schlussendlich eine Empfehlung für dasGöttinger Modell ausgesprochen.

Jetzt gibt es aber Neuigkeiten in Sachen Abfallentsorgung: Im Rahmen des Umweltausschusses hat der Landkreis Göttingen die Bilanz der Abfallwirtschaft für das Jahr 2023 vorgestellt. Präsentiert wurden die Zahlen von Günther Helberg, Chef der Abfallwirtschaft.

Grünmüll: Hier gibt es einen großen Unterschied zwischen Osterode und Göttingen

Bemerkenswert ist unter anderem, dass vor allem die mineralischen Abfälle im Altkreis Osterode abgenommen haben. Besonders die sogenannte Deponieklasse II. Hierzu zählen zum Beispiel asbestbelastete Stoffe aus dem Straßenumbau. Diese kommen im Altkreis jedoch kaum noch vor. Auch andere Abfälle, wie zum Beispiel Material, das bei der Produktion entsteht, konnte gesenkt werden.

Der größte Unterschied zwischen dem alten Landkreis Göttingen und dem Altkreis Osterode zeigt sich wie erwartet beim Bioabfall. Während in Göttingen der Biomüll nahezu vollständig über die Komposttonnen eingesammelt wird, gibt es im Altkreis Osterode eine signifikante Menge, die über die Baum- und Strauchschnittsammlung eingesammelt wird.

Im vergangenen Jahr waren es 42 Kilogramm pro Einwohner, die über den Bioabfall eingesammelt wurden – 39 Kilogramm pro Einwohner kamen jedoch zusätzlich noch mal über die Baum- und Strauchschnittsammlung. Im Vergleich dazu waren es 2022 nur 33 Kilogramm pro Einwohner. 2021 jedoch sogar 46 Kilogramm pro Einwohner.

Osteroder verhalten sich vorbildlich - Hier punktet der Altkreis gegenüber Göttingen

Aufgrund dieser hohen Zahlen für den Baum- und Strauchschnitt wurde im Umweltausschuss spekuliert, ob bei diesem vielleicht auch lose und nasse Gartenabfälle abgegeben werden. Diese wären eigentlich besser in den Komposttonnen aufgehoben. Wo sich die Osteroder allerdings vorbildlich zu zeigen scheinen, ist die Rate der Schadstoffe im Bioabfall. Diese sei verschwindend gering. Niedriger als im Stadtgebiet Göttingen, betont Helberg.

Dies kann zu einem ernsthaften Problem werden, wie Lokalberichte aus Achen zeigen. Dort kündigte der Stadtbetrieb vor Kurzem an, dass fehlerhaft befüllte Biotonnen gar nicht mehr abgeholt werden. Ganze 90 Prozent der Bioabfälle seien nicht richtig befüllt. Diesem Schreckens-Szenario sei man aber auch in Göttingen noch nicht nah. Helberg erklärt sich das vorbildliche Verhalten der Osteroder dadurch, dass die Tonnen sehr neu seien und durch eine gut gelungen Aufklärungskampagne im Zuge der Kreisfusion.

Die Anzahl der Komposttonnen im Altkreis Osterode ist interessanterweise leicht zurückgegangen. Während 2022 noch 15.920 Stück angemeldet waren, waren es im Jahr 2023 dann nur noch 15.879. Das Volumen ist hingegen leicht gestiegen, von 492.982 Liter pro Woche auf 495.855 Liter pro Woche. Dies könnte erklärt werden, dadurch, dass wenn eine Tonne bestellt wird, eher eine größere Version ausgewählt wird.

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