Osterode. Während immer mehr Banken in Osterode am Harz schließen, nimmt dieses Kreditinstitut Geld in die Hand und baut neue Filiale.

Mit einem Großprojekt vor der Brust und einer bedeutenden Quartiersentwicklung für Osterode startet die Volksbank im Harz eG in das Jahr 2024. Was noch im Bauausschuss und dann im Rat der Stadt Osterode zur Beratung anstand, nämlich die zunächst wenig spektakulär daherkommende Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 98 „Sösepromenade“, umfasst Baumaßnahmen mit einem Volumen eines zweistelligen Millionenbetrags und eine grundlegende Neuordnung des betreffenden Grundstücks.

Volksbank-Plan für das Projekt.
Volksbank-Plan für das Projekt. © ......... | Volksbank Osterode

6.700 Quadratmeter innerstädtischer Flächen - Volksbank investiert in Osterode am Harz

Die Bankvorstände Torsten Janßen und Norbert Gössling erläuterten jetzt während eines Pressegesprächs die umfangreichen Planungen, die einem Teil der Sösestadt ein neues Gesicht geben werden. Insgesamt geht es um ein rund 6.700 Quadratmeter großes, in weiten Teilen derzeit brachliegendes Areal zwischen Sösepromenade, Dielenplan und Bahnhofstraße, auf dem vier Neubauten für Wohnzwecke und ein Neubau für ein Café oder Bistro und zur Nutzung für Volksbankveranstaltungen errichtet werden. Weichen müssen zwei Gebäude des beginnenden 20. Jahrhunderts am Dielenplan (Nummer drei und vier), die laut Gutachten in schlechtem Zustand sind und derzeit von der Volksbank weitestgehend selbst genutzt werden.

Auf dem heutigen Parkplatz wird neben dem Bestandsgebäude das neue Bankhaus entstehen. 
Auf dem heutigen Parkplatz wird neben dem Bestandsgebäude das neue Bankhaus entstehen.  © FMN | Michael Paetzold

Baustelle in Osterode: Neuer Sitz der Volksbank entsteht

Kern der Maßnahme ist aber ein neues Bankgebäude, das mit einer Infrastruktur für Arbeitsprozesse eines modernen Bankhauses ausgestattet werden soll. Entstehen wird es neben dem aktuellen Sitz der Volksbank, der für Wohnzwecke umgebaut wird. Im Sinne der Nachhaltigkeit sei die weitere Nutzung des Bauwerks statt eines Abrisses die beste Alternative, so Janßen und Gössling. Abgebrochen wird allerdings der angesetzte Flachbau. Zwischen Bestandsbau und Neubau ist dann ein entsprechend gestalteter „Platz der Begegnung“ geplant, der vom neuen und gastronomisch bewirtschafteten Veranstaltungsgebäude aus versorgt werden kann.

Einbezogen wird die Brachfläche. Im Hintergrund das aktuelle Bankgebäude. 
Einbezogen wird die Brachfläche. Im Hintergrund das aktuelle Bankgebäude.  © FMN | Michael Paetzold

Auf dem gesamten Areal sollen insgesamt 50 Wohneinheiten entstehen. 50 Parkplätze werden dann in einer Tiefgarage sowie noch einmal etwa 60 Stell- beziehungsweise Parkplätze im Außenbereich vorgehalten. Für die Geldautomaten ist eine separate Lösung am Eingangsbereich des Geländes an der Sösepromenade vorgesehen. Damit reagiert die Bank laut Vorstand einerseits auf die zunehmende Gefahr von Automatensprengungen und in deren Folge großen Schäden an Bauwerken und einen in der Zukunft abschmelzenden Zahlungsverkehr mit Bargeld.

Neue Bank-Filliale in Osterode: Arbeiten sollen so schnell wie möglich beginnen

Mit der Planung beauftragt wurden Architekten der Anglhuber & Partner GmbH aus Kraiburg, die mit nachhaltigen und ökologischen Konzepten aufwarten. „Das Portfolio des Unternehmens ist optimal für eine zukunftsweisende Quartiersentwicklung“, sagt dazu Torsten Janßen. Während das neue Bankgebäude ein Satteldach erhält, werden die anderen Neubauten mit begrünten Flachdächern ausgestattet. Regenwasser soll gesammelt werden, eine zentrale Heizungsanlage (Geothermie) wird die Versorgung der Gebäude übernehmen und kann dann auch die Energieversorgung weiterer Häuser im Umfeld gewährleisten. „Wir schaffen ökologische Standards, die nach vorne tragen“, ist Norbert Gössling überzeugt.

Der Flachbau wird abgerissen.
Der Flachbau wird abgerissen. © FMN | Michael Paetzold

Mit den Arbeiten beginnen will das Bankhaus so schnell wie möglich. Der Ratsbeschluss steht, jetzt geht es in die öffentliche Beteiligung. Die Stadt Osterode findet zu einem durchweg positiven Urteil: „Die Stadt Osterode am Harz begrüßt ausdrücklich die im Weiteren angestrebte Umgestaltung des Gebiets zu einem misch genutzten urbanen Quartier, das sowohl eine umfangreiche Wohn- als auch die künftige Geschäftsstellennutzung integriert. Diese Entwicklung entspricht den städtebaulichen Überlegungen zur Fortentwicklung der Altstadt, insbesondere der Marienvorstadt“, schreibt sie in der Verwaltungsvorlage für den Stadtrat.

Zwei Häuser am Dielenplan müssen weichen. 
Zwei Häuser am Dielenplan müssen weichen.  © FMN | Michael Paetzold

Zum weiteren Ablauf des Großprojektes sagt Norbert Gössling: „Wir wollen die Arbeiten nicht parallel ausführen, sondern den Weg Stück für Stück gehen.“ Start wird sein mit der Errichtung des neuen Bankgebäudes an der Sösepromenade. Danach soll der Ausbau des alten Bankhauses zu Wohnzwecken erfolgen.

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