Osterode. Semesterabschlusskonzert des Sinfonieorchesters der Technischen Universität Clausthal fand in der Osteroder Stadthalle statt.

Mit seinem Semesterabschlusskonzert hat das Sinfonieorchester der Technischen Universität Clausthal auf Einladung der Musikgemeinde Osterode akademisches Flair in die von knapp 280 Liebhabern klassischer Musik besuchte Stadthalle Osterode gebracht.

Das Orchester führte – der Jahreszeit angemessen – schwungvoll mit der fröhlichen Musik des „Walzerkönigs“ Johann Strauss (Sohn) aus der Ouvertüre zu „Der Zigeunerbaron“ in das Konzert ein. Danach widmete es sich der im klassischen nordischen Stil komponierten 2. Symphonie von Niels Wilhelm Gade, einem weniger bekannten Werk, das seine besonderen Reize bei mehrmaligem Hören stärker entfalten dürfte; es forderte das Orchester stark und gab vor allem den verschiedenen Bläsern immer wieder Gelegenheit, mit neuen Motiven solistisch hervorzutreten.

Nach der Pause erklang die als geheime Nationalhymne Finnlands geltende Sinfonische Dichtung „Finlandia“ von Jean Sibelius, vom Orchester mitreißend musiziert. Ein besonderer musikalischer Leckerbisse war sodann die „English Volk Song Suite“ von Ralph Vaughn Williams, die ursprünglich für Blechbläser komponiert wurde, aber später von einem Freund des Komponisten auch für Symphonieorchester arrangiert worden ist. Die vor Lebensfreude sprühenden Melodien der vertonten Volkslieder dürften den einen oder anderen geradezu zum Mitsingen angeregt haben.

Höhepunkt des Abends

Wie erwartet, war der Höhepunkt des Abends die Uraufführung der Bergmannsrhapsodie von Steffen Brinkmann, einer Auftragskomposition der Musikgemeinde, mit der dem in Osterode aufgewachsenen und dem Chor der Musikgemeinde sowie dem Herzberger Kammerchor verbundenen jungen Komponisten die Gelegenheit geboten wurde, sich dem Osteroder Publikum vorzustellen.

In diesem Werk sind die beiden klassischen Bergmannslieder „Glück auf, Glück auf! Der Steiger kommt“ und „Glück auf, ihr Bergleut´, Jung und Alt“ faszinierend in kunstvollen Varianten verarbeitet – beginnend mit der sehr getragen in Moll erklingenden Melodie des Steigerliedes – zu einem bunten Bild des entbehrungsreichen Lebens der Bergleute bei ihrer harten, gefährlichen Arbeit in dunklen Schächten, aber auch bei der glücklichen Rückkehr ans Tageslicht und fröhlichen Festen.

Werk wiederholt

Dem jungen Komponisten ist mit dieser Rhapsodie ein rundherum überzeugendes Werk gelungen, das – wie der Präsident der TU Clausthal in seinem Grußwort sagte – den Vergleich mit der Akademischen Festouvertüre von Johannes Brahms nicht zu scheuen braucht.

Die Bergmannsrhapsodie löste so begeisterten Beifall aus, dass der Dirigent dem Publikum und dem Orchester die Freude machte, das Werk noch einmal zu wiederholen. Da die Begeisterung nicht enden wollte, wurde das Publikum schließlich mit schwungvoller Musik des „Walzerkönigs“ Johann Strauss aus der Ouvertüre zu „Der Zigeunerbaron“ aus dem Konzert entlassen.