Braunschweig. Der Sonderpreis geht an das Projekt „Kleine Angehörige“.

Im Projekt „Kleine Angehörige“ lernen Jungen und Mädchen, einen normalen Alltag zu leben. Denn ihre Eltern sind psychisch krank.

„Die Eltern bemühen sich, wollen eigentlich immer das beste für ihr Kind, doch ihre Krankheit macht es ihnen oft schwer“, sagen die Initiatoren des Projekts. Und plötzlich übernehmen einige Kinder schon die Verantwortung für sich und ihre Eltern. Das Projekt „Kleine Angehörige“ unterstützt die Kinder, indem es Patenschaften zwischen den Kindern und freiwilligen Helfern ins Leben ruft.

„Ein schwieriges Thema wurde zu einem vorbildlichen Projekt“, sagte Laudator Frank Witter, Vorstandsvorsitzender von VW Financial Services. Die Paten würden mit ihrem Einsatz ein Stück Normalität schaffen. In Familien, in denen teilweise ein „verdrehtes Bild“ herrscht. „Wenn Kinder die Rolle des Versorgers übernehmen müssen, dann ist das nicht normal.“

„Man braucht als Pate viel Geduld und Toleranz“, erklärte Jürgen Ebbecke, Vorsitzender des Wolfsburger Ortsvereins des Kinderschutzbundes. Im Herbst 2010 hatte er gemeinsam mit Karin Fouckhardt-Hentschel (Erziehungsberatung Wolfsburg) und Jennifer Siemann (Sozialpsychiatrischer Dienst) das Projekt ins Leben gerufen.

Die Paten treffen sich zwei bis vier Stunden wöchentlich mit den Kindern und einmal monatlich am Wochenende. Sie teilen Erlebnisse, und sie wollen den Mädchen und Jungen eine „normale“ Verbindung sein. Aktuell sind zwölf ehrenamtliche Paten in Wolfsburg im Einsatz.