Helmstedt. Ein Sonderpreis für Klaus Grundmann und Joachim Brunken.

Im Kreis Helmstedt sind seit einigen Jahren zwei Männer aktiv, die sich in Vielem ähneln – in ihren Lebenswegen, die selten gerade verliefen, in ihrer Fähigkeit, das Leben trotz vieler Brüche wieder auf die Füße zu stellen, und in ihrem Engagement für andere.

Klaus Grundmann, seit 35 Jahren trockener Alkoholiker, hat 2006 in Schöningen das Selbsthilfezentrum Lichtblick gegründet. Dort berät er Abhängige und ihre Angehörigen und erzählt ihnen von seinen Erfahrungen im jahrelangen Kampf gegen die Sucht.

Mit 17 hatte er im Fußballverein mit dem Trinken angefangen. Später musste er wegen des Alkohols seine Lehre abbrechen und zwei Jobs aufgeben. Erst nachdem er im Obdachlosenheim gelandet und heftig gestürzt war, hat er gedacht: „Ich muss etwas ändern!“

Er hat es geschafft – genauso wie Joachim Brunken. Alkoholexzesse haben den gebürtigen Berliner viele Jahre zum Dauerpatienten in der Entgiftungsklinik gemacht. Er saß wegen Geldfälscherei im Gefängnis, war obdachlos. Als aber vor 18 Jahren seine Tochter zur Welt kam, schaffte er es, die Spirale der Abstürze zu durchbrechen.

Seit fünf Jahren engagiert er sich ehrenamtlich. Aus seinem Wohnzimmer hat er den „Helmstedter Treff“ gemacht, der für alle Menschen in Notlagen offen steht. Zu ihm kommen trockene Alkoholiker und Wohnungslose, Einsame und Traurige. „Ich biete Menschen das, was ich früher selbst dringend gebraucht hätte“, sagt er. „Hier geht keiner ohne Hilfe raus.“ Für ihren Einsatz ehrte die Jury die beiden Männer mit dem Sonderpreis und jeweils 1000 Euro.