Helmstedt. Nun ist es offiziell: Leichtathletin Laura Gläsner vom SV Germania Helmstedt ist nominiert für den Bundeskader C.

Mit der starken Leistung über 400 m Hürden (61,53 Sekunden) im B-Finale der deutschen Meisterschaften hat sich die Helmstedterin bei den Bundestrainern eindringlich ins Gespräch gebracht. Dabei hat sie vor allem durch ihren hohen Kampfgeist auf den letzten Metern der Hürden- Stadionrunde besonders imponiert und voll überzeugt. Mit ihrer Siegerzeit wäre sie im A-Finale deutsche Vizemeisterin geworden.

Da ihre Vorlaufzeit am Vortag zu langsam gewesen war, konnte sie sich jedoch nur für den B-Endlauf qualifizieren und verschenkte dadurch die Silbermedaille (wir berichteten). Aber nach dem verpatzten Vorlauf beeindruckte Laura Gläsner im B-Finale mit einem couragierten Lauf, verbesserte ihre Bestleistung um mehr als eine halbe Sekunde und verteidigte damit ihren zweiten Platz in der deutschen Bestenliste. Und durch diese Platzierung rückte sie in den Kaderkreis der besten Hürdenläuferinnen Deutschlands.

An deutschen Meisterschaften nahm Gläsner inzwischen bereits dreimal teil – und jedes Mal schrammte sie nur knapp an einer Medaille vorbei. Bereits 2010 und auch 2011 wurde sie Fünfte der deutschen Schülermeisterschaften im Blockwettkampf Lauf.

Zum Hürdenlauf kam sie nicht zufällig. Ihr hohes Koordinationsvermögen, ihr großes Bewegungstalent und ihre herausragenden Fähigkeiten im Bereich der Schnellkraft wurden vor sechs Jahren von Trainerin Cornelia Ulrich, selbst erfolgreiche 400-m-Hürdenläuferin (EM 86 und WM 87 Bronzemedaillengewinnerin), rechtzeitig entdeckt und gefördert.

Auf der für sie recht neuen 400-m-Hürdendistanz ist Gläsner noch nicht lange – erst seit einem Jahr – zu Hause. Für diese Strecke bringt die Germanin gute Voraussetzungen mit.

In ihr steckt riesengroßes Potenzial, das haben nun auch die Bundestrainer erkannt: „Bei Laura könnte ich mir eine erfolgreiche, langfristige Sportlerkarriere vorstellen. Sie ist eine starke Persönlichkeit und hat Charakter“, urteilte der Bundestrainer für 400 m Hürden der Frauen, Edgar Eisenkolb.

Das Ziel für die neue Saison ist hoch, aber realistisch. Gläsner möchte noch eine Sekunde schneller laufen und wieder mindestens die Zweitschnellste in der deutschen Bestenliste ihrer Altersklasse werden. Sollte ihr das gelingen, kann sie sich 2013 einen großen Traum erfüllen. Einen Traum, der anderen Helmstedter Leichtathleten bisher versagt blieb: die Teilnahme an der U18-Weltmeisterschaft.r.