Das Aufbäumen blieb unbelohnt. Eintracht Braunschweig musste am Freitagabend beim MSV Duisburg die fünfte Saisonniederlage hinnehmen. Vor 11.237 Zuschauern unterlag die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht mit 0:3 (0:2). In der umkämpften Partie sah Benjamin Kessel wegen Foulspiels (70.) von Fifa-Schiedsrichter Manuel Gräfe die rote Karte.

Der Duisburger Daniel Brosinski war mit seinen beiden Treffern (11./31.) der spielentscheidende Mann. In Unterzahl kassierte Eintracht fünf Minuten vor dem Ende, als die Mannschaft alles nach vorne warf, noch den dritten Gegentreffer. Der eingewechselte Zvonko Pamic traf freistehend vor Schlussmann Davari. Allerdings war es weniger die Spielkunst des MSV, als vielmehr zwei kapitale Patzer der Braunschweiger, die den Weg zum dritten Saisonsieg ebneten.

Für Eintracht kam es gleich in der Anfangsphase knüppeldick. Wie aus dem Nichts fiel der Duisburger Führungstreffer. Nach einem langen Flankenball kam Marcel Correia vor Emil Jula an den Ball, doch anstatt kompromisslos zu klären, spitzelte der 22-Jährige das Leder in die Mitte, traf dort den Kopf des überraschten Daniel Brosinski und plötzlich lag Eintracht nach elf Minuten 0:1 zurück.

Nur drei Minuten später rammte Kevin Wolze Eintracht-Spielmacher Damir Vrancic zu Boden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wurde Vrancic mit einer Schulterverletzung auf der Trage vom Platz und ins Krankenhaus gebracht. Lieberknecht musste wechseln. Marc Pfitzner kam und Eintracht stellte vom 4-2-3-1-System auf ein 4-1-4-1 um.

Die Gäste waren in der Folge mehr als gleichwertig, doch Nico Zimmermann (14.) und Domi Kumbela (20.) scheiterten.

Nach einer guten halbe Stunde dann der nächste Nackenschlag für Eintracht. Erneut ein langer Ball in den Strafraum – Torhüter Daniel Davari zögerte, Brosinski lupfte den Ball um den Schlussmann herum und schob zum 2:0 ein.

Entschieden war die Partie jedoch noch nicht. Mit verstärkten Offensivbemühungen versuchte Eintracht die Niederlage abzuwenden. Doch die Aktionen waren nicht so zwingend, häufig zudem von Fehlern belastet, waren zu fahrig. Dennoch hätten Dennis Kruppke und Marc Pfitzner innerhalb weniger Sekunden nach 57 Minuten den Anschlusstreffer markieren können. Kumbela (63.)/65.) und erneut Kruppke (66.) hatten weitere Großchancen.

Im MSV-Tor stand erstmals in dieser Saison Felix Wiedwald. Dem etatmäßigen Schlussmann Florian Fromlowitz hatte Chef-Trainer Oliver Reck mittags mitgeteilt, dass er nicht in der Startelf stehen würde. Daraufhin hatte sich der frühere Hannoveraner überraschend geweigert, wenigstens auf der Ersatzbank Platz zu nehmen.