Viel Geheimniskrämerei hat es um die Beerdigung der beiden Betriebsschlosser gegeben, die 1975 bei einem Unfall im Kernkraftwerk Gundremmingen in Bayern tödlich verunglückt waren. Heute verdichten sich die Hinweise, dass die stark verstrahlten Teile der Leichen verbrannt worden sind und die Asche im Atom-Schacht Asse bei Wolfenbüttel als „klinischer Abfall“ entsorgt wurde.

„Die Leichen wurden möglicherweise so aufbereitet, dass die Überreste auf einem normalen Friedhof, also ohne Strahlungsgefahr, beigesetzt werden konnten“, sagte Raimund Klamm, ehemals Grünen-Landtagsabgeordneter in Bayern.

Auf Nachfrage unserer Zeitung zu dem Fall hat das Bundesamt für Strahlenschutz die Akten nach entsprechenden Einträgen durchforstet. „Wir haben bisher noch keinen eindeutigen Beleg gefunden“, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel am Donnerstag. „Sollte es wirklich zutreffen, täten mir in erster Linie die Angehörigen leid.“