Damir Vrancic ist nach seiner Gehirnerschütterung noch angeschlagen, Benjamin Kessel gesperrt – Torsten Lieberknecht ist gezwungen, seine Formation zu verändern. Wer allerdings am Sonntag gegen den VfL Bochum in der Startformation stehen wird, ließ sich der Trainer von Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig nicht entlocken.

Klare Position bezog Lieberknecht zur Torwartfrage. „Marjan Petkovic wird auf der Bank sitzen“, gab er zu Protokoll. Der Schlussmann hatte nach seiner Meniskusoperation schon am vergangenen Wochenende in der Oberligamannschaft sein Comeback gegeben.

Auch über die taktische Ausrichtung seiner Elf ließ sich Lieberknecht nichts entlocken. „Dass es Umstellungen geben wird, ist normal. Vielleicht spielen wir in der Abwehr mit einer Dreier-Kette“, erwägt er eine Systemumstellung gegen den im 4-4-2 erwarteten VfL.

Dass seine Mannschaft die Ausfälle kompensieren kann, steht für den Eintracht-Trainer außer Frage. Das Düsseldorf-Spiel (1:1) dient ihm als Beleg. Am 3. Oktober gegen die Fortuna hatten Vrancic, Marcel Correia und Domi Kumbela gefehlt – Jan Washausen, Nico Zimmermann und Mathias Fetsch hatten da ihre Chancen genutzt. „Wir haben gegen Düsseldorf unsere beste Saisonleistung gebracht und gezeigt, dass wir Damir Vrancic ersetzen können“, erinnert Lieberknecht. Er gab aber auch zu, dass der Ausfall des Mittelfeldlenkers Eintracht in Duisburg weh getan hat.

Schnee von gestern. „Wir haben in unserer Besprechung zu Wochenbeginn einen Strich unter die ersten 15 Spiele gemacht. Wir waren schnell einig, nach vorne zu blicken“, sagt Torsten Lieberknecht. Die Aussichten, einen der vakanten Plätze im Team einnehmen zu können, habe zudem im Training Auswirkungen gezeigt. „Alle haben sehr, sehr gut und konzentriert gearbeitet. Eine gewisse Anspannung war zu spüren“, beschreibt er.

Konzentration wird auch gegen Bochum nötig sein. „Die haben mit Takashi Inui den derzeit besten Mittelfeldspieler der Liga“, zeigt er Respekt vor dem kleinen Dribbler aus Japan, der im August aus Osaka zum VfL wechselte. Vier Tore erzielte der 23-Jährige bisher in elf Spielen, ist damit treffsicherster Schütze der Bochumer. Deren Leistungskurve zeigte zuletzt steil nach oben. Nachdem Andreas Bergmann den glücklosen Friedhelm Funkel – mit ihm stand Bochum im Mai in der Relegation zur ersten Liga – abgelöst hatte, kletterte das Team aus der Abstiegszone auf den elften Tabellenplatz.