Die hannoversche Landeskirche will in diesem Jahr eine Initiative gegen Rechtsextremismus gründen. „Damit wollen wir die Aktiven, die sich in Kirchengemeinden und lokalen Bündnissen gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Verherrlichung der NS-Geschichte engagieren, besser vernetzen“, sagte der Friedensbeauftragte, Pastor Klaus Burckhardt, am Dienstag in Hannover.

Die Initiative unterstütze die Aktionen des Bündnisses „Bad Nenndorf ist bunt“ gegen den geplanten Neonazi-Aufmarsch an diesem Sonnabend im Landkreis Schaumburg. Rechtsextreme planen dort einen Trauermarsch zu dem ehemaligen britischen Militärgefängnis Wincklerbad. Zu einer Gegendemonstration, angemeldet vom Deutschen Gewerkschaftsbund und dem Bad Nenndorfer Aktionsbündnis, werden rund 2.000 Teilnehmer erwartet. Bereits am Freitagabend sprechen der Schaumburger evangelische Superintendent Andreas Kühne-Glaser und der katholische Dechant Stefan Bringer bei einer Veranstaltung des DGB, zu der rund 500 Teilnehmer erwartet werden. Am Sonnabend beginnt um neun Uhr im Kurpark ein ökumenischer Gottesdienst.

Im Wincklerbad, das heute von der Kurverwaltung genutzt wird, befand sich von 1945 bis 1947 ein britisches Militärgefängnis für Nazis. Dort sollen Gefangene auch gefoltert worden sein. Diese Misshandlungen sind dem DGB zufolge damals umgehend geahndet und von der Öffentlichkeit in Großbritannien verurteilt worden. epd