Zahngesundheit hat sich verbessert – Kongress der Amtsärzte in Braunschweig

BRAUNSCHWEIG. 700 Ärzte von Gesundheitsämtern der gesamten Republik tagen bis morgen in Braunschweig. Ein Thema beim Fachkongress ist die Schuleingangsuntersuchung.

Der leitenden Ärztin des Kinder- und Jugendamtlichen Dienstes der Stadt Braunschweig, Claudia Jahnke, bereiten zwei Trends Sorgen: Immer mehr Kinder leiden unter Fettleibigkeit und unter motorischen Störungen.

Inzwischen sind knapp 10 Prozent der Kinder, die eingeschult werden, fettleibig. "Vor zehn Jahren waren es nur 3 Prozent", gibt die Ärztin einen Vergleich. Bei jedem vierten Kind wird außerdem eine motorische Auffälligkeit festgestellt.

"Den meisten Kindern fehlt es schlicht an Bewegung", sagt Claudia Jahnke. "Wir beraten die betroffenen Familien entsprechend und klären sie über eine kalorienangemessene Ernährung auf." Besonders häufig betroffen seien Kinder ausländischer Familien sowie Kinder aus sozial schwachem Umfeld.

Die Amtsärztin fordert eine Pflichtuntersuchung zwölf bis achtzehn Monate vor Schulbeginn: "Dann wäre ausreichend Zeit, vor der Einschulung Hilfsangebote einzuleiten. Das würde die Chancengleichheit erhöhen", argumentiert sie. Die freiwillige Vorsorgeuntersuchung U9 nehmen 17,5 Prozent der Familien nicht wahr.

Doch Jahnke hat auch einen positiven Trend zu vermelden: Die Zahl der Kinder mit gesunden Zähnen steigt wieder. In den Grundschulen ist ihr Anteil seit 1997 von 34 auf 42 Prozent gestiegen. Jahnke führt diese Entwicklung auf das intensive Karies-Vorbeugeprogramm ihres Amtes zurück.