Gesamtschulen müssen Abitur nach 12 Jahren einführen – Haupt- und Berufsschulen sollen verzahnt werden

HANNOVER. Mit mehr Lehrern und weniger Teilzeitarbeit soll der Stundenausfall an den Schulen gestoppt werden.

"Wir müssen die Probleme lösen, indem wir die Maßnahmen bündeln", sagte Ministerpräsident Christian Wulff (CDU).

Außer 250 zusätzlichen Stellen sollen unter anderem verstärkt Feuerwehrlehrer und Pensionäre eingesetzt werden. Referendare sollen nach vorgezogener Prüfung zum Sommer 2009 vorzeitig an die Schulen – bei voller Vergütung. Anträge auf Teilzeitarbeit werden künftig geprüft, besonders wenn Mangelfächer an Gymnasien betroffen sind. Alle Beschlüsse sollen zusammen rund 2000 Lehrerstellen entsprechen, falls die Ziele erreicht werden.

Hauptschüler in den Klassen neun und zehn sollen künftig zwei Tage pro Woche zu einer Berufsschule gehen. Für heftige Proteste sorgt die Ankündigung der CDU/FDP-Koalition, auch den Gesamtschulen das Abitur nach 12 Jahren vorzuschreiben. "Das ist ein Versuch, die Gesamtschulen kaputtzuschlagen", sagte Frauke Heiligenstadt (SPD).

FAKTEN:

Mehr Unterricht: Durch die Beschlüsse sollen zum neuen Schuljahr Stunden im Umfang von 2000 Lehrerstellen sichergestellt werden.

Keine neue Schulform: Die Hauptschulen sollen enger mit den Berufsschulen verbunden werden, Realschulen erhalten Profile. Eine neue Schulform gibt es vorerst nicht.

Aushilfe: Grundschullehrer könnten in den Eingangsklassen der Gymnasien unterrichten.